DD309: Enterprise-Anorexia (Januar2018)

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„Unsere Prozesse sind schlank, wir sind bis auf das letzte Promille effizient. Das lässt uns aber absolut nicht ruhen, ganz und gar nicht. Da kennt man uns schlecht: wir wollen natürlich immer besser werden. Wer sich nichts vornimmt, tut auch nichts. Wir nehmen uns lieber mehr vor als wir schaffen können, erst das erzeugt die richtige Motivation. Nichts darf unmöglich sein, alles muss gelingen. Wir haben Mitarbeiter, die wir ständig lernen lassen und schulen, indem wir sie penibel kontrollieren und jeden ihrer Fehler hart bestrafen. Das ist Lean Perfection in Vollkommenheit. Keiner der noch verbliebenen Mitarbeiter traut sich, einen Fehler zu machen, Geld auszugeben oder zu nett zu Kunden zu sein. Unsere Produkte werden vom Markt geliebt, wir haben die besten Services – gar kein Vergleich mit dem Schund unserer eifersüchtigen Wettbewerber. Wir geben uns sehr viel Mühe, uns in der Öffentlichkeit so darzustellen, wie wir von der Welt außen wahrgenommen werden wollen. Wir sind als Unternehmen so wundervoll geworden, weil wir nicht nur nichts verschwenden, sondern so wenig wie möglich verwenden.“

(Foto: Adobe Stock)

„Wir lassen uns jedes Jahr von einem harten und unnachsichtigen Beratungsunternehmen den Spiegel vorhalten. Wir wollen wissen, wo wir stehen. Wir selbst könnten zu stark überzeugt sein, schon kein Milligramm Fett mehr im Unternehmen zu haben. Es ist gefährlich, sich ohne Außensicht zu gut aufgestellt zu fühlen. Leiden wir wirklich genug? Aber wir sind ganz ruhig: Die Berater suchen immer erfolgloser nach Einsparmöglichkeiten in unserer Firma, was uns einerseits stolz macht, andererseits aber auch ernsthaft unwirsch – denn die kosten was, die Berater! Aber es muss alles möglich sein, auch ein weiteres Abnehmen der Kosten. Wir haben schon PowerPoints. Wir hassen Kosten, wir sind nicht blöd. Bei Menschen ist es so: Wenn sie kein Fett mehr haben und sehr dünn sind, muss man ihnen nicht so viel zu essen geben. Was aber, wenn wir auch die Muskelmasse abbauen? Könnten wir nicht noch viel mehr sparen? Wir lassen die Kunden Selfservice erlernen und wimmeln sie im Service-Center durch lange Warteschleifen ab. Echte Innovation, die zu viel kostet, wird durch einen Chief Innovation Officer abgewickelt, der sich das Sekretariat mit dem Chief Digital Officer teilt. Wir stellen ausschließlich abgebrochene Studenten ein, die nur noch minimale Hoffnungen haben. Wir lieben Design-Sinking. “

„Ach, das ist schön. Unsere Zahlen sind wundervoll. Zahlen lügen nicht. Man sagt immer, Zahlen wären nüchtern und trocken, aber wer sie liebt wie wir, wundert sich über die allgemeine Unverständigkeit. Nur Zahlen sollten Gewicht haben, sonst nichts. Schöne fette Zahlen.“

 

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16 Antworten

  1. Ich denke für Unternehmen, die man auch als Sozialsysteme ansehen muss, gelten die gleichen Gesetzmäßigkeiten wie in anderen Ökosstemen. Kennzeichen eines gesunden Ökosystems ist die Balance zwischen Effizienz und Resilienz. Nur mit ausreichender Diversität und Verbindungsfähigkeit lassen sich Krisen meistern, bzw. kennt man sie dem System gar nicht an. Die heutige Versessenheit/Konzentration auf Effizienz in Unternehmen wird uns ALLEN früher oder später vor die Füße fallen. Wer Unternehmen nur aus der Zahlen- und nicht aus der Sozial- Lebensperspektive betrachtet wird keine Nachhaltigkeit erreichen.

    Diese Grundgedanken habe ich von Herrn Lietaer übertrage. Er sieht auch unser Geldsystem als zu
    Effizienshörig und ruft zu einer dringenden Umkehr auf !
    http://www.allmenda.com/blog/bernard-lietaer

  2. Nur jetzt möglichst kurz, später evtl. mehr „Cents“ über Sinn von meiner Seite:

    Der Effizienzwahn der (nennen wir sie) „Neoliberalen“, ist in Extremform ein menschliches Verbrechen welches seines gleichen sucht. Das Problem? Es ist verschleiert und damit legal aber zu oft nicht mehr legitim, aber evtl. sogar als Gutmenschentum verkleidet.

    Wer die Chance hat der sucht sich den AG aus. Wer die Chance nicht hat wird (abhängig von der Führungskultur) zur Weiterentwicklung motiviert und enabled oder schnöden zum abhängigen Erfüllungsgehilfen im Unternehmen, in der neoliberalen Gruppe, wo Schneeballsystem-mäßig Gewinne gelegentlich nach oben sprudeln und unten das tägliche Existenzminimum gesichert ist, zu wenig um zu sterben, zu wenig um zu überleben. In der Krise können nur „die wenigen da oben“ von ihren eingefahrenen Gewinnen noch relaxed sein, obwohl sie (50/50) doch schon längst innerlich und menschlich zerfallen sind.

    All diese Neurosen (Aggression, Kontrollwahn, ständiger Wandel, unkalkulierbar-risikoreicher Narzissmus) und Handlungsextreme auf den unterschiedlichen Managementebenen haben ja auch irgendwie ihren Sinn, nur wenn über den nicht mehr quer-gedacht werden darf, dann und genau dann ensteht „böses“ so oder so. So kann man den Niedergang von Ehen, Gruppen, Firmen und Gesellschaften oft linear weiter gedacht voraus ahnen.

    Die Frage ist doch: War das nicht schon immer so, zwischen Menschen. Jeder, jeder hat über den eigenen Werdegang die Wahl darüber, welche innere Haltung in ihm erwachsen soll. Aber eigentlich sind wir alle mit 16 oder 20 fertige Wesen, im Guten wie im Schlechten.

    A simple live is a good live.

    Es gibt kein ewiges Wachstum, schon gar nicht auf begrenzten und universal gedachten Lebensräumen wie der Erde. Deswegen ist vieles relativ und es ist so befreiend über den eigenen Tellerrand hinaus gucken zu können. werden die Ressourcen knapp oder gibt es zu viele Konkurrenz, dann kommt – egal ob „Lean“ oder „Thick“ – in Folge: das Problem, der Konflikt, die Krise, die K….

    Das ist nicht depressiv. Das ist real. Das ist Lebensaufgabe oder -kampf und das kann man schön umschreiben, einfach hinnehmen oder bejammern. Hauptsache man kann noch drüber Lachen 🙂

    Man sollte halt in der Krise die richtige Entscheidung treffen, dann geht nicht Alles zu ende, sondern etwas Neues fängt an.

    Aber wer ist nun ein guter Arbeitgeber… nicht immer einfach das herauszufinden, über die Bewerberplattform. Aber Kununu (aufgegangen in Xing) ist schon mal ein guter Anfang…

    1. Kununu kann sich übrigens verbessern, indem durch bestimmte Parameter wie z.B. Betriebszugehörigkeit und Alter der bewertenden Person, deren Bewertung gewichtet wird, denn Lebenserfahrung und tiefere Einblicke in Zusammenhänge machen schon seit Menschengedenken den „Medizinmann“ aus.

      Benutzer dürften selber entscheiden ob und wie stark diese Gewichtung beachtung findet. Könnte auch durch Streuung in Abhängigkeit dieser Parameter dargestelt werden.

      Und, traue niemals einer Statisktik, die Du nicht selbst „gefälscht“ hast…. ich denke an den Dueckschen Korrelatalschaden, der – schön formuliert – doch auch wiederum unseren Forscherdrang unendlich lang leben lässt. Welch! fantastische und wundersame Welt in und um uns herum.

  3. Vor allem müssten wir die chinesischen Unternehmen (die neuen globalisierten Konkurrenten) überzeugen, nicht mehr so unsozial und gewinnorientiert zu agieren. Und die koreanischen. Und die amerikanischen. Oder wir müssen alle zusammen aufhören, online immer beim günstigsten Anbieter zu kaufen, denn der gehört wahrscheinlich zum obigen Club. Nun ja. Vielleicht reicht es ja, weltweit feindliche Übernahmen und den Handel mit Derivaten zu ächten, das klingt einfacher.

  4. Zahlen sind der vermeintliche Kamm mit denen auch noch die letzte Laus aus der Glatzenpracht wird gekämmt.

    @Schybosoph Der Neo-Feudalismus interessiert kaum mehr einen. Der Neo-Liberalismus der Nachkriegsjahre (WWII) der Deutschen war stark geprägt von der Befreiung aus der stark auf die Verwaltung im Rahmen der öffentl. Hände fokussierten Verwahrung von ‚Gütern‘ im Eigentum und der ewigen Angst vor Inflation.

    Die Angst vor der Inflation in der Zwischenkreigszeit basiert auf der Gier als Ausdruck von Angst der sich in liberaler, aber praktisch konservativer, Haltung vermutenden Gemeinde der Kaufleute/Bürger und dem Verlust neu gewonnener Vormachtstellung.

    Am Marktplatz ist die Geldmenge einfach festgelegt durch die Münzen dort, das Einkommen (der Betrag der Münzen welche hereinkamen) und das Vermögen spielte keine Rolle. Aber am Marktplatz stand jeder unter Beobachtung der anderen Marktteilnehmer und selbst ein neuer Anzug aus feinstem Zwirn könnte, so vermutete die dort Tauschhandel treibende Bürgerschaft, Preiserhöhungen auslösen, da vermutet würde viel Geldmenge wäre außerhalb des Marktplatzes geparkt.

    Das äußert sich in Mitteleuropa noch immer in dem kleinen Anteil an Spareinlage das im Masseneinkommen des Konsumenten zur Finanzierung der Güterübergabe dort wird zur Verfügung gestellt.

    Die Einkommen im Konsumenten sind eben fixer Höhe und konstanter Umlaufgeschwindigkeit von 12, wenn man so will und darauf bezieht sich das ‚kontante‘ Preisniveau ausgedrückt im Medianeinkommen.

    Das Ganze steht ein wenig im Widerspruch zum Anschein die Einkommen wären gemeinschaftlich finanziert, welche ursprünglich den Zweck hatte der Menschen möge sich nicht zu sehr beim Investment in sich selbst begrenzen. Sobald sie den Kredit für die Finanzierung der Güterübergabe im Konsumenten der vor ihrer Haustüre steht (Haushaltseinkommen) oder den Bauchladen welcher ihnen umgehängt wurde selbst tragen, na dann liegt die Selbstbeschränkung auf der Hand. Noch dazu springt bei vielen damit der Affe vom Rücken auf den Bauchladen und der Buckel immer krummer.

    Seit dem Deutschland ein Systematik der verdeckten Lohnsubvention auf den Weg gebracht hat in dem alle anderen die Suppe auslöffeln außer jene die sie denselben einbrocken …

    Über die Dekaden hat man sich mit dem suggerieren der Mensch empfange im Rahmen des Einkommens den Gegenwert für die übergebene Arbeit wunderbar selbst am Schmäh gehalten.

    Im Prinzip ist in Deutschland (als Ursprungsland dieser verkürzten Sicht) die Abwägung im Konsumenten (Unternehmenskonsumenten inbesondere) ein Ersatzinvestition darf erst dann aufgegeben werden, wenn eine höhere priorisierte Investition gleichzeitig hinzukommt im Rahmen des Controllings komplett verschwunden. Gilt auch im Privathaushalt, der wird aber nicht bilanziert und damit fällt es nicht so auf. Ein Unternehmen das nur zukauft hat keine Kompetenz, denn die Verwaltung von Zukauf macht einen nur ärmer, dümmer und verantwortungsloser.

    Klarerweise ist der Konsument des unselbstständig Erwerbstätigen mit diesen Fixen Rahmenbedingungen relativ unattraktiv und begrenzt. Die Logik dort fördert eben die sich automatisierende Güterbereitstellungslinie als der Paradeverteter unter der Annahme, dass die Ausweitung der Menge unter der Annahme eines sinkenden Preises pro Stück zu einem neuen Gewinnmaximum führt (das steigende Mengenmaximum gegenüber der Vorperiode folgt daraus trivial). Auf dem Weg entsteht mal in der ‚Produktion‘ keine Inflation und damit wäre die höhe der Spareinlage und jener des Finanzvermögens an sich egal.

    Es wird gerne versucht die Kaufkraft in die Höhe zu treiben, damit ja keiner einen zweiten Konsumenten aufmacht und Menschen auf die Idee kämen, dass mit dem Gegenwert der übergebenen Arbeit irgendwas nicht mehr ganz stimmt.

    Aus gutem Grund gibt es mehrere Einkunftsarten und sobald ein Rechnung geschrieben wurde ist das Geld da. Wir haben kein freies Marktgeld mit Mengenbegrenzung.

    Einmal in sich selbst investiert und mehrmals im Rahmen verschiedener Einkommen angewandt wäre eigentlich konsequent (neo-)liberal.

    Meine Erfahrung selbst in der Selbstständigkeit Beratung/Software Engineering war, dass einerseits das Bilanzieren und die Profoliopflege auf oben genannten Weg durchaus wirkt. Im Privathaushalt macht eine Daumen mal Pi Bilanz auch Sinn.

    Ansonsten haben wir kaum einen Anker einen Preis zu bemessen. Höchstpersönliche Leistung und Konkurrenz … Wettbewerb können die Deutschen nicht, das die maximal bereitgestellte Gütermenge je nach Denkrichtung irgendwie sowieso an alle geht und von Bedarfsdeckung ist in der heutigen Welt weit und breit keine Spur mehr. Menschen eingeredet ihr Geld zu verschwenden und suggerierte Bedarfe zu bestehenden Produkten zu decken … (altlinke Verschwendungspolitik).

    Wir haben, schauen sie auf die Armutsindustrie, vergessen wie man Bedarfe deckt. In einer materialistischen Gesellschaft gingen Menschen her und deckten die Bedarfe anderer. Bspw. Programmierunterricht für Obdachlose. Was unterscheidet den Vagabunden vom IT-Berater. Das fette Auto, wenn überhaupt noch und der feine Zwirn, welcher eigentlich eher dem Wiederauferstehen der abgehausten Unternehmensberaterschaft im Rahmen des SAP Consulting geschuldet ist oder möglw. dem gewohnten Bild des IBM Dresscodes – aber von feinstem Zwirn … naja.

    1. „Ein Unternehmen das nur zukauft hat keine Kompetenz, denn die Verwaltung von Zukauf macht einen nur ärmer, dümmer und verantwortungsloser.“ finde ich besonders gut. Ich komme evtl. auf den Beitrag zurück. Danke für die Anregung!

    2. Wir werden die kosmischen, also natürlichen Rahmenbedingungen nicht aushebeln können, auch kaum oder nur schwer die vom Menschen geschaffenen Großsysteme, wie das weltumspannende Geldsystem, welches in der Tat enkoppelt wurde von realem Wert, der an sich nur etwa gleichbleibend relativ schnell (Milch als Nahrungsmittel, ungekühlt etwa wenige Stunden bis 1 Tag) oder relativ langsam seinen Wert (Metallwerkzeug, je nach Anwendung 1-50 Jahre) verliert. Überproduktion, Minderqualität verbiegt die Preise so wie jede Art von Blase – mal mehr mal weniger. Hat man genug Geld und wert kann einen das nicht besonders anfichten, deswegen werden Vernmögen wohl so gerne auf verschiedene Wertanlagen verteilt, zur „Risikominimierung“.

      Neoliberalismus als gesellschaftlicher Reflex auf Inflationsangst und Konservatismus und staatliche Verkrustung hat dann viele Anhänger wenn es boomt, sicher, und ist für mich auch nur verwerflich wenn er extrem gelebt wird, eigentlich meint er ja den extremen Liberalismus, wobei alles mit -mus am Ende eh auch schon also idealistisch, einseitig und extrem bezeichnet werden könnte, als Idee und Tendenz oder Wegweiser aber gut funktionieren kann.

      Wo jetzt die Entkopplung von realem Wert und Geldwert überall stattgefunden hat überlasse ich den Experten, Fakt ist für mich, dass diese Entkopplung stattgefunden hat und somit viele Währungen und Märkte heute auch Unbeteiligte in eine rasante Geldentwertung oder Handelskrise mit rein ziehen können. So hängt auch da auf wundersame weise alles mit allem zusammen, irgendwie.

      Schlimm ist, wenn neben dem Anker für das Geldsystem auch noch der innere Anker fehlt, die Entwurzelung auch im Solzialen grassiert und Bindungsstrukturen zerfallen, denn dann werden wir alle zu Einzelkämpfern und reinen Ökonomen, die wir nie so ausschliesslich waren.

      Ob gerade die Mitteleuropäer den wahren Wettbewerb nicht so gut beherrschen, das weiss ich nicht, aber Wettbewerb unter etwa Chancengleichen ist seit eher ein gern praktiziertes und angesehenes Spektakel und wohn jedem inne, mehr oder weniger.

      Die Ausage, das Verteilung all an alle am Ende eh irgenwie stattfindet halte ich für gewagt und Übernangebot findet man in der sogenannten westlichen Welt, aber nicht überall auf der Welt. Handelsverträge scheinen oft internationale Verkrustungen und Seilschaften zu manifestieren, da fehlt es an weltumspannender Chancengleichheit, basierend auf vielen Jahrhunderten Gesellschaftsentwicklung und verdammt ungleichen Vermögen.

      Schere Themen von denen ich oft lieber – wegen eigener Überforderung – ablasse um in meine eigene Region und Nachbarschaft zu schauen.

      Lösungskompetenz und Sinn kann man nicht kaufen, das steht für mich fest. Beides kann aber als Individualleistung für sich und andere entwickelt werden, meist mit begrenztem Wirkungsraum.

      Stephen Hawkins sagte kürzlich „The development of full artificial intelligence could spell the end of the human race.“

      Andere namenhafte Wissenschaftler wiederum entgegnen: „I believe we will remain in charge of the technology for a decently long time and the potential of it to solve many of the world problems will be realised,“

      Kurz: AI wird uns entweder alle retten oder vernichten, oder keines von beiden 😉

      Aber ihr Missbrauchspotential wird das des wertentkoppelten Geldsystems heutiger Zeiten wahrscheinlich bei weitem übertreffen und das schon relativ bald.

  5. „Ganz schön depri“, wie Sie Ihre Sekretärin im Newsletter zitieren, weil es keinen Aublick, keinen Lösungsansatz gibt:
    – Woran würde ein Unternehmen erkennen, wenn es die Grenze zwischen angenehm effizient und anorexisch überschreitet?
    – Wie kann sich ein gewissermaßen „erkrankter“ Organismus Unternehmen wieder fangen, etwas Gutes tun, was sind erste Schritte zur Genesung?

    Aus Überzeugung würde es mich freuen, wenn der erste Ansatzpunkt die Mitarbeiter wären: Behandlung, Bezahlung, weniger Druck, der dann auch nicht nach außen weiter gegeben werden muss!

    1. Das hatten wir schon mal an anderer Stelle. Situativ kann Druck hilfreich für alle sein, selbst wenn er beim Kolben leichten „Schmerz“ erzeugt, er kommt damit besser in Bewegung und weiter 😉

      (Dann wird aus fett eben schlank und gesund. Alles auch eine Frage der Ausgangssituation, also relativ und situativ, veränderlich über die Zeit. Maßvoll soll die Vorgabe sein, angemessen.

      D.h. Entartung und Tendenzen Richtung Ausbeutung sind ein wichtiges Warnzeichen.)

      Aber Anerkennung und Ausgleich für situativ ausgehaltenen Druck anstatt ständiger Druckerhöhung, „so ist das halt“: ja.

      Verbesserung und Innovation kann überall herkommen, aber echte Probleme werden nur durch anhaltendes Engagement, intrinsische Motivation und Identifikation gelöst!

    2. „– Wie kann sich ein gewissermaßen „erkrankter“ Organismus Unternehmen wieder fangen, etwas Gutes tun, was sind erste Schritte zur Genesung?“

      z.B. Querdenken zulassen. Kommunikation fördern und fordern, wertschätzen. Dann wird der Organismus gar nicht erst krank.

      Diversität/Vielfältigkeit pflegen.

      Viel lachen! Humor.

  6. Dystopie oder realer Überlebenskamp?

    Jeder darf das für sich selbst bestimmen, denn Sinn gibt sich jeder selbst. Sinn wird nie in Zahlen messbar sein, zumindest nicht für alle Menschen und selbst wenn, dann nicht für alle Menschen in gleicher Art und Weise.

    Somit entsteht automatisch die Ökonomiekritik.

    Aber sicherlich ist Win/Win/Win…, also Rücksichtnahme für friedliches Miteinander nicht nur verbindend sondern auch existenzsichernd. Zu diesem Trieb kommt nun entartet das „neo-liberrale“ Horten (als Reflex auf Existenzangst oder Gier oder …) für schlechte Zeiten mit dem Tool des beliebig wandelbaren Geldes, d.h. Guthaben irgendwo. Andere Süchte und rücksichtslose oder die Augen-verschliessende, ethnozentristisch motivierte Verhaltensweisen kommen hinzu. Mehr Schein als Sein is schon immer – auch in der Natur – hoffähig, die Werbung hat schon lange ihren legitimen Platz gefunden und lotet immer feiner Grenzen aus. Das Ganze wird dann schnell zur Überforderung bei soviel Tun von so vielen Menschen weltweit. Wer möchte dem widersprechen?

    Die Nachrichten über das Leben Einzelner wird am Ende auch Infos zum Tod überbringen. Mit Sinn? Der Einzelne kann entgegen aller Sorge voller Zuversicht viel Gutes tun, aus eigener Kraft und mit dem zufrieden sein was er hat schon zu Lebzeiten.

    A simple life is a goof life und „Reich ist man durch das was, man mit Würde zu entbehren weiss“, Epikur.

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