DD316: Wie viel Hirnkapazität ist bei Ihnen noch frei? (April 2018)

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Joggen soll ich, sagt man mir. Oder ins Fitness-Studio! Na, ich klage öfter, dass ich mit dem Gewicht kämpfe. Da bekomme ich von empathischen Menschen harte Ratschläge, wo ich doch Trost bräuchte. Ich würde ja gerne Sport treiben, aber ich kann dabei nicht vernünftig nachdenken, jedenfalls nicht über ein Buch oder eine These, die ich entwickeln möchte. Ich bin dann zu sehr auf das Sporttreiben konzentriert. Ich mag den Sport ja nicht so, weil die Zeit verschwendet ist, also muss ich mich zwingen, mein Pensum abzuleisten. Aber die Arbeit der Selbstdisziplinierung verbraucht einen zu großen Teil meiner Gehirnkapazität!

Da las ich bei Kahnemann (Schnelles Denken, Langsames Denken), dass Leute, denen man beim Laufen eine schwierige Kopfrechenaufgabe stellt, sofort stehen bleiben, um sie zu lösen! Genau! Das meine ich! Wenn ich zum Beispiel mit dem Auto die letzte Meile zum Event fahre und unter Stress ein Parkhaus im Einbahnstraßengewirr suche, schalte ich immer unwillkürlich das Autoradio aus. Keine Ablenkung, nicht jetzt!

Ich glaube, unser Hirn ist so wie unser Smartphone organisiert. Da laufen ziemlich viele Apps im Hintergrund, während wir eine davon vorrangig im Auge haben. Piep, WhatsApp. Klopf, eine Mail! Gong, ein Fußballtor. Diese Apps verbrauchen einen Teil der Prozessorleistung und stören sich gegenseitig. Wer für eine wichtige Aufgabe die volle Leistung haben möchte, schaltet besser alles jetzt Unnötige ab.

Wenn das so ist, dass man nicht gleichzeitig schnell Laufen und schwer Kopfrechnen kann – warum beachten wir das nicht bei der Arbeit? Können wir denn gleichzeitig kreativ sein, wenn alles rundherum telefoniert, wenn der Chef schlechte Laune wegen der Zahlen verbreitet und wir am besten noch familiären Stress haben? Der größte Hirnfresser ist die Anstrengung, sich auf eine verhasste, unangenehme und unbehagliche Arbeit zu fokussieren, oder? Das muss Ihnen doch auch so gehen – wie mir beim Sport? Ungeliebte Arbeit erledigen wir daher mit angezogener Bremse. Eiligkeit als solche verbraucht viel Kapazität – versuchen Sie einmal, unter Hektik sauber zu arbeiten! Eilige und schreckliche Arbeit erschöpft daher ungemein: „Warum bin ich so müde? Ich habe heute kaum etwas geleistet!“ Doch, wir haben uns zu etwas gezwungen. Viele Leute scheuen so etwas wie eine Einkommensteuererklärung so sehr, dass sie mehrere Tagesäquivalente an Hirnleistung zum Selbstüberwinden verbrauchen.

Als Prof habe ich oft gesehen, wie sich Studenten nicht auf ihre Abschlussarbeit konzentrieren konnten. Sie merkten schnell, dass sie von der Sache nicht genügend verstanden, und alles noch auf Englisch! Sie konnten nicht genug Hirnleistung aktivieren, weil das Zwingen zum Anfangen zu viel Prozessorleistung blockierte – der verbleibende Rest war für die Abschlussarbeit zu wenig. Wer keine Ahnung davon hat, nennt es meinetwegen Prokrastination.

Jetzt wäre es logisch, wir hätten nicht so viel Zwang und Störung im Leben, oder? Die Glückstheorie spricht von Glanzleistungen im Flow, einem Zustand, in dem die volle Hirnleistung zur Verfügung gestellt werden kann. Im Flow ist nichts Anderes aktiv, nicht einmal die Feierabenderinnerungs-App oder die „Hab-Hunger-App“. Oh, und dann kennen wir den so missverstandenen Zustand der Muße, der törichterweise mit Faulheit und Müßiggang, Chillen oder Trödeln verbunden wird. Im Zustand der Muße ist gar keine App im Hirn aktiv – nichts warnt, macht Sorgen oder stellt Forderungen. In diesem Zustand reinen Zuhörens in die Ideenwelt kann man kreative Himmelsgeschenke empfangen.

Das wissen Sie doch alles, oder? Warum hocken sie dann unter Quartalsstress und Arbeitsplatzverlustangst in Brainstorming-Sitzungen herum? Warum lassen Sie sich auf Projekte ein, zu denen Sie sich zwingen müssen?

Man sieht überall Menschen, wie sie scheinbar fleißig arbeiten, aber es sind nur Halbhirne oder Viertelhirne am Werk, die sich noch nicht ergeben haben wie Sklaven. Wenn Sie sich so stark ergeben, dass Sie keine Angst mehr haben und nichts mehr erhoffen, ist das Gehirn auch frei für Sie da! Das habe ich bei Solschenizyn gelesen, es ist Jahrzehnte her. Er berichtete von seiner Lagerhaft, in der Privatbesitz streng verboten war – aber er hatte noch heimlich etwas, sagen wir, ein Feuerzeug oder einen Teelöffel (ich kann mich nicht erinnern). Er gab sich unendlich viel Mühe, dieses letzte Besitztum trotz aller Kontrollen zu behalten, bis man es ihm eines Tages doch abnahm. Ich erinnere mich noch an seinen Kommentar im Buch: An diesem Punkt, an dem er nichts mehr besaß, war er wahrhaft frei. Keine Teelöffelbewahrungs-App mehr, alles ist losgelöst.

Keinen Besitz! Das sagen viele Philosophen und Einsiedlermönche schon immer! Natürlich zu radikal, aber es geht immer darum, wie viel Hirn durch Unsinn, Sorgen, Angst und vor allem durch Ihr internes Managementsystem blockiert wird, sodass trotz aller Störungen, Verlockungen und Ablenkungen trotzdem noch etwas geleistet werden kann, was die Vernunft gern hätte.

Wenn Sie sich also in Vernunft üben, sollten sie genug Hirn dafür frei haben.

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17 Antworten

  1. Offtopic, aber vielleicht als Motivation: Ich habe beim Joggen oft gute Ideen und Lösungsansätze für aktuelle Problemstellungen, weil da nach einer gewissen Zeit die Gedanken frei fließen können, ohne durch den Blick auf den aktuellen Bildschirminhalt eingeschränkt zu sein. 😉

    1. Joggen ist ja im Text nur ein Beispiel, das viele sofort als „unangenehme Pflicht“ verstehen (ich auch). Aber (fast) jeder weiß, dass körperliche Aktivität auch Abstand zu den aktuellen Problemen schafft und damit kreativen Gedanken Raum geben kann. Also trifft es – ich sage das mit allem Respekt – den Kern der Sache nicht so genau wie das Beispiel „lieber den Garten hacken“ als „die Bude putzen“ (oder auch umgekehrt – je nach Gusto). Joggen ist als Beispiel aber verständlicher und eingängiger.

  2. Eine Geschichte von einem Mentor den ich sehr schätze. Er sagte Christian ich gehe jeden Tag zur Arbeit mit dem Hintergrund dass ihn der Arbeitgeber kündigt oder er selber kündigt. Und er liebt seine Tätigkeit.

    Das ist ein solch komische Geschichte, da sie sehr selten jemand versteht. der Hintergrund ist, aber genau dieser welcher hier beschrieben wurde. Wenn wir stets an der Grenze des Erlaubten oder an der Grenze der Existenz oder stets an der Grenze des Lebens uns bewegen erst dann und so meine Interpretation entsteht der nächste Schritt.

    Dies koppelt sich stark wiederum mit den langen Diskussion wo entsteht Kreativität für die Innovation und wieso sind wir kreativ. Viele Gespräche welche ich mit verschiedenen Menschen geführt habe gehen auf den gleichen Punkt – es geht um Existenz/Überleben in vielen Facetten.
    Ist auch sehr doppeldeutig.

  3. Der Artikel wirft ein paar sehr interessante Folgefragen auf:
    – Ist Muße ein anstrebenswerter psychischer Zustand, eine Lebenshaltung spontan-allgegenwärtigen Brainstormings für Geläuterte oder vielleicht sogar die Kulturleistung einer Gesellschaft, die über kurz oder lang Arbeit wider Willen im klassischen Sinne abschaffen wird?
    – Schließen sich Bewegung und Denken aus, oder wäre es sinnvoll Bewegung unserer Bürostuhl gestählten Körper mit Muße und Flow zu verbinden, um nicht komplett zu verfetten, denn wie würde sich das wiederum auf das Denken und die Fähigkeit zur Muße auswirken?
    – Spirituelle Einsichten der Besitzlosigkeit, wie die von Solschenizyn geschilderte, sind ja unter Extrembedingungen wie Lagerhaft eine Art Überlebensmechanismus, ähnlich wie bei Victor Frankl, Nelson Mandela, Jesus Christus etc. – können wir das im wohlgenährten Deutschland mit ein paar Meditationskursen oder Philosophiestudien vorm Einschlafen ersetzen?
    – Was wollen wir eigentlich wollen? Frei nach Wittgenstein wäre der Wille das was letztlich in Handlungen passiert (und nicht das was wir lediglich beabsichtigen zu tun) – oder in der smarten Phonemetapher, die Summe der Tätigkeit aller (un)bewussten Apps, die in unserer Psyche gerade laufen – wer ist dann der Handynutzer, der die Apps nutzt oder sich in ihnen verliert?

    Herzlichen Dank für die schöne Inspiration zu später Stunde!

  4. Geht mir auch so. Ich hab mir extra einen Hometrainer gekauft, weil ich dachte: „Top, Sport treiben und dabei schöne Vorträge oder Unterhaltungsfilme gucken!“ Hab gemerkt, dass selbst das nicht funktioniert – es braucht also noch nicht mal schwierige Rechenaufgaben. Es passt einfach emotional vom Tempo nicht und man fühlt schon nach kurzer Dauer ein Unbehagen ähnlich wie Stress.

    Ihr Bild mit der Gehirnkapazität finde ich nicht ganz so treffend. Viel eher passen ihre Folien zu den Gehirnwellenaktivitäten {Alpha(?), Beta, Theta, Delta}-Wellen, wie es einmal in irgendeinem Vortrag bei Youtube mal gezeigt haben. (War dort über das Lebensalter aufgetragen. Unabhängig vom Lebensalter verlangen aber auch verschiedene Tätigkeiten unterschiedliche Gehirnwellenbetriebszustände.)

    Beim Sport ist nun mal Hochfrequenz-Action (Betawellen oder?) angesagt und das beißt sich dann halt mit so Niedrigfrequenztätigkeiten wie Nachdenken oder dem Lauschen eines Hörbuchs.

    Evolutionsbedingt macht es Sinn, dass das Gehirn eine „Priority of Service“-Kontrolle fährt. Höherfrequente Betawellen erzeugende Tätigkeiten erhalten dabei vom Gehirn immer die höchste Aufmerksamkeits-Priorität, weil es dabei eben in der Regel um kritische Echtzeit-Überlebensentscheidungen bzw. Aktionen geht. Heute nennen wir es Sport, wenn wir durch den Park rennen, aber früher im Dschungel ging’s bei dieser Tätigkeit meist ums Fressen-Fangen oder Nicht-Gefressen-Werden-Wollen.
    Besitzangst ist eben auch Betawellenbetrieb. Verliert man seinen Besitz wie die Philosophen und Einsiedlermönche, fällt diese Betawellenquelle weg und sie können sich frei und träumerisch in ihrem eigenen Tempo schwingen. Klingt in erster Linie überzeugend. Was sie dabei gerne stillschweigend voraussetzen: Genug zu essen (zumindest für’s Überleben) bekommen sie weiterhin. Wenn einem aber das letzte Essen geklaut würde, spränge doch gleich eine neue Betawellenquelle an Stelle der alten -nämlich die neue Angst, nun verhungern zu müssen und nun noch schnell sich woanders etwas suchen zu müssen oder gar einen blutigen Kampf mit einem Kontrahenten wagen zu müssen. Sicherlich, irgendwann wird auch die Angst vor dem Hungertod verschwinden: Das ist dann aber eher Lethargie, wenn das Gehirn einfach nicht mehr genug Energie für Betawellen erübrigen kann. Thetawellen sind dann kostensparender. In diesem Zustand fühlt man sich dann frei … und stirbt.

    Warum wir uns im Job trotzdem immer so viel unnötigen Stress aussetzen? Wichtigtuerei. Da unser Gehirn immer die Tätigkeiten als „am wichtigsten“ einstuft, die bei uns gerade Stress erzeugen, werten wir damit unbewusst auch die Tätigkeiten an sich und damit uns selbst an gefühlter Bedeutung bzw. Wichtigkeit auf. Es geht dann gefühlt sozusagen „immer um Leben und Tod“. Wer aber träumt und nachdenkt, tut nichts Wichtiges aus Gehirnwellensicht.

  5. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Sie mehr Joggen und Gymnastik machen als Sie uns schreiben. Jedenfalls bevor Sie diesen DD geschrieben haben.

  6. Is Kahnemann missing the emotional and spiritual/moral as important vectors? One might love a person but hate what they are doing at the moment. While those appear to be S2 and S1, they really aren’t.

    As well, I often believe there are 2 types of people (along a gradient of course). One type thinks in vectors, the other linearly. The former can multi-task better (jog and conjure up a solution to a big problem), but then often have problems getting things done. The latter, the opposite.

    1. Agree! Kahnemann is giving results from „scientific studies“, means: You choose a sample of people, let them do something, and measure the impact – do statistics, publish the result. This approach does not try to differentiate classes of people. Next problem (I am seeing): The tasks the people do in those studies are chosen such that you can „measure“, so they are not about feelings or spiritual sensations… I wrote a three volume book „omnisophie“, where I wrote about „right, true, and natural people“ (rules/moral/left brain, intuition/principles/right brain, sensor-actor-instinct system)….

  7. Unter der Annahme der Programmierer denkt und die meisten Menschen sollen denken, dann stellte ich mir die Frage wie es wohl funktionieren soll die Telefonleitungen zu cutten. Notwendig ist es. Wenn man mal blöder wird als die brummende Maschine in der Produktionshalle, dann wird es eng.

    90% der Leute im Büro können sie wuchten. Sagen wir wie es ist.

    Aktivitäten basierend auf irgendeinen willkürlichen Konsens sind zwar über die Art des Konsens der Arbeit einer Maschine zurechenbar, substantiell sind jene Aktivitäten Arbeit die mit dem Produkt in direktem Zusammenhang stehen.

    In eine andere Richtung laufende Kommunikation über die Dekaden war allein dem Fakt geschuldet, Menschen für Investitionen auf Betriebsgeländen zu parken und in Nullsummenspielen durchzufüttern.

    Neu ist potentiell immer mit Arbeit verbunden und damit zu denken.

    Was sie beschreiben ist ganz einfach die Ausdünnung des Arbeitsanteils gemessen an der durchschnittlichen Verweildauer auf einem Betriebsgelände.

    Bei den Handwerkern merkt man .de schon die Bewertung resp. Wertigkeit von Arbeit ;).

    Es kann sich heute kaum ein Abteilungsleiter vorstellen, dass jeder Installateur sich eines höheren Salaries erfreut wie in Australien nicht unüblich.

  8. Wir haben schon ein wenig ein Definitionsproblem.

    Informatik hat schon mal nicht viel mit Computerwissenschaften zu tun. Informatik ist so ein europ. Erfindung. Informatik hat betrieblicher resp. Wirtschaftsinformatik wenig gemein.

    Die (mittel)europ. IT Strukturen haben sich entwickelt aus der Notwendigkeit in den späten 80ern und 90er Hausfrauen wieder ins Arbeitsleben zu integrieren, nachdem sich diese in den 70ern aus der Arbeitswelt zurückzogen. Eine SAP Organisation hat mit Informatik schon nicht viel zu tun. SAP selbst schon noch. Die Ergebnisse aus dem Umfeld der Computerwissenschaften wirken oft störend.

    Bei allen diesen IT Experimenten ging es eigentlich bisher um die Fixierung einer formalen top down orchestrierten leblosen Hülle aka. Organisation. Jede Abwechslung ist willkommen.

    Manager sind möglw. noch große Dichter, aber sicher wenige unter ihnen Denker. Wer weiß was die so den lieben langen Tag abdichten – vermutlich Löcher im Budget. Der Manager war ursprünglich ein ganz normaler Angestellter der für jene Aufgaben zuständig war die vom Standardprozess abwichen (aus den U.S.). Der Begriff des Managements von Standardprozessen ist einfach so putzig wie schwachsinnig.

    Wer Denken im Unternehmen will fördern kommt nicht umhin die Arbeitszeit so anzupassen, dass bei der Arbeit wird gedacht. Laufen ist Arbeit und Rechnen im Sinne von Informationsgewinnung auch. Zwei Arbeiten gleichzeitig kann kaum einer machen.

    Der Mensch hat nur einen Prozessor und der Kontextswitch kostet Zeit und Nerven. Die Sequenz führt mal am schnellsten Weg zum Ziel. Wenn man nicht weiß wie weit der Weg ist (komplexe Mathematikaufgabe), dann schaltet das Hirn sofort auf Sequenz. Interessant wäre es im Stehen ein Abschätzung zu machen und dann den von vielen beobachteten ‚es wurmt ein‘ Hintergrundprozess an der Lösung arbeiten zu lassen. Wenn einem ein Lichtlein aufgeht dann hat jemand ein fg eingetippselt.

    Stellt sich die Frage, ob das Unterbrechen des Laufens bei einem exhaustiven Problem auftritt und mit welcher Häufigkeit (die erstbeste Lösung passt auch).

  9. Laufen (Joggen) hilft beim Denken. Deshalb dreht Dagobert Duck soviele Runden im Rasen beim Denken, bis da ein tiefer Trampelpfad entstanden ist. Deshlab fällt uns die Lösung eines schwierigen Problems ein, wenn wir zum Klo gehen.
    Wer regelmässig läuft, der denkt beim Laufen nicht merh ans Laufen. Es gibt ein Wohlfühltempo, bei dem man meditativ Gedanken kommen, durchdenken und wieder gehen lassen kann. Eine Umfrage des Sportschuhhersteller ASICS warum Leute laufen ergab eine große Gruppe, die sagte, „während des Laufens denkt es in mir“. Musik hören startet allerdings eine andere ‚App‘ im Gehirn, reduziert die Kapazität und verhindert diese Meditation. Wenn es immer die gleiche Strecke und immer die gleiche Musik ist, könnte der Neuigkeitswert für das Gehirn so gering sein, dass es nicht viel Kapazität abzwackt und damit nicht ablenkt.
    Insofern ist ‚Laufen/Joggen‘ für mich als Läufer ein ungeeignetes Bild. Die Einkommensteuererklärung trifft mich dagegen total.

  10. Herr Dueck,
    Sport ist ja immer gut, die Frage ist nur, was zu einem passt. Walking (auch Nordic Walking) finde ich persönlich besser als Joggen. Auch die Beanspruchung der Muskulatur entlang der Wirbelsäule ist beim Walking phänomenal besser.

    Was das Essen betrifft: Fernab von martialischen Knechtungen funktioniert sehr gut das „Intervall-Fasten“, auch „Intermittierendes Fasten“ genannt. Zu dieser sinnvollen Ernährungsweise, die dem gerecht wird, was den meisten Menschen stoffwechselmäßig gut tut, gibt es manigfaltige Seiten. Es handelt sich übrigens nicht um eine Diät, sondern um eine grundsätliche Ernährungsumstellung. Das Konzept dockt bei Grunderkenntnissen der Ernährungsverarbeitung an, und es wird vermieden, dass der Insulinspiegel immer wieder hochschießt!
    Auch funktioniert der Stoffwechsel der meisten eher so, wie beim Ur-Menschen, der ja erst mal was jagen und sich zusammensammeln und dann wieder darben musste… Ständig Essen verfügbar zu haben, verführt zum Konsumieren von Mahlzeiten und Snacks in kurzen Abständen, hat aber für viele unangenehme Auswirkungen.

    Eine Faustregel: 16 Stunden lang nichts essen, dann essen (was man will!), 4 Stunden lang Pause, dann wieder essen, wieder Pause, etc… Der Turnus kann wechseln. Viele frühstücken nicht so gerne, anderen fällt es leicht, das Abendessen wegzulassen, dann gibt es noch die Nachtarbeiter, die dann um Mitternacht was brauchen… Jeder kann seinen Rhythmus individuell wählen, ist aber sich dann auch frei, sich mit Änderungen zu arrangieren und den üblichen Rhythmus spontan umzuformatieren – z.B. wenn ein Abendessen oder ein Frühstück/Brunch mit Freunden oder der Familie ansteht. Das nächste Essen findet dann halt irgendwann 16 Stunden später statt- oder man legt mal einen ganzen Tag ohne Essen ein.

    Angenehm ist eben bei dieser Wann-statt-Was-Methode, wie erwähnt: Wenn man sich in seinem Essensfenster befindet, kann man essen, was man mag und hat keinen Kalorienzähl-Stress.

  11. Um die Innovationskraft zu steigern, reicht es völlig, mit den Zehen wackeln, und für Fitness und Gewichtsabnahme zusätzlich einfach noch mal paar Schritte gehen? „Tesla walked between 8 and 10 miles (13 and 16 km) per day. He curled his toes one hundred times for each foot every night, saying that it stimulated his brain cells.“

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