DD361: Verantwortung oder Leben nach Corona-Strafkatalog?

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Relativ unbemerkt hat man die Bußgelder für zu schnelles Fahren erhöht. Wer mehr als 21 km/h zu schnell unterwegs ist, kann unter Umständen den Führerschein abgeben. Viele seufzten tief, als sie dies erfuhren und meinten dann, sie müssten dann wohl ihren Fahrstil überdenken. Es scheint so, als seien Verkehrsschilder nur eine Art von Empfehlungen. Verbindlich sind wohl erst der Bußgeldkatalog und das Strafgesetz.

Das sehen wir jetzt bei der Corona-Pandemie auch. In der vorigen Woche wurde bekannt, dass es ab Montag eine Maskenpflicht geben würde. Am Samstag, als ich mit Maske einkaufen ging, hatte fast niemand eine Maske auf. Hm. Ich dachte, dass es sinnvoll wäre, gleich eine Maske zu tragen… Wir waren dann noch in einem großen Pflanzenmarkt (fast keine Masken), beim Profi-Baumarkt in Neckargemünd (alle trugen Masken (!), weiß nicht warum) und ich war bei einem Fachhändler (sag ich nicht, welches Geschäft): Da hatten sie keinerlei Schutz. Ich: „Hey, aber Montag müssen Sie Masken tragen.“ Antwort: „Keinesfalls. Erst übernächste Woche. Nächste Woche gibt es nur mündliche Rüffel von der Polizei, keine Geldstrafen. Man will erst einmal abwarten, wie die Anordnung von der Bevölkerung angenommen wird. Schließlich wird in unverantwortlicher Weise unsere Freiheit beschränkt.“ Ich wollte noch fragen, wer jetzt ganz genau unverantwortlich ist, aber das hätte nichts gerettet.

Die Corona-Maßnahmen sind in etwa diejenigen, die in Jena schon seit Anfang April getroffen wurden, und die Stadt Jena hat seit vielen Tagen eine oder gar keine Neuansteckung zu vermelden. Aber wir führen Regeldiskussionsorgien und proben den passiven Widerstand. Wir halten nach der Polizei Ausschau, wie sonst nach Radarfallen. Passiert etwas, wenn wir uns verweigern?

Darf uns die Regierung solche Regeln auferlegen? Schafft sie die Demokratie und gleich danach die Freiheit ab? Über Verantwortung wird nicht geredet, das haben frühere Bundespräsidenten versucht. Heute flehen die Politiker erst erfolglos in Appellform, dann hagelt es Vorschriften.

Freiheit wird eingeschränkt, wenn dadurch verantwortungsloses Verhalten eingedämmt werden muss. Wenn das Volk keine Verantwortung zeigt und Appelle überhört, müssen Regeln her. Wenn die übertreten werden, werden Strafkataloge entworfen.

Da wir über Verantwortung nicht nachdenken wollen, streiten wir uns nur noch über die Regeln und die Strafen, die wir uns als verantwortungsloses Kollektiv aufzwängen wollen. Manche schauen noch neidisch nach Schweden. Dort wird viel mehr auf das Verantwortungsgefühl der Menschen gesetzt. Das geht bei uns nicht, weil wir dieses Verantwortungsgefühl in der Masse nicht haben. Aber auch die Schweden scheinen sich zu überschätzen: Sie verzeichnen seit einigen Tagen ca. 700 Neuinfektionen pro Tag bei 10 Mio. Einwohnern, das ist so, als hätten wir in Deutschland 5600 Neuinfektionen bei 80 Mio. Einwohnern.

„Mama, wie lange darf ich auf der Party bleiben?“ – „Bis 23 Uhr.“ – „Papa, das ist zu kurz!“ – „Ich bin für 22 Uhr.“ – „Wiesoho!! Menno!! Andere dürfen länger!!“ – „Das sind unverantwortliche Eltern.“ – „Aber Luca von nebenan?“ – „Der ist ausgesprochen vernünftig. Du bist das nicht.“

So wird der Deutsche aufgezogen. Mit Regeln. „Man muss Regeln setzen.“ – „Kinder brauchen Grenzen.“ – „Am besten ist eine klare Ansage.“ – „Die Einhaltung der Kindespflichten ist wichtig.“ – „Das Kind muss sich einordnen lernen.“ – „Jeder hat Pflichten.“ Wir werden meist nicht zur Verantwortung erzogen.

Als Erwachsene nehmen sie sich dann „alle Freiheiten“, rauchen, trinken, lärmen, essen zu viel etc. Privat testen sie Grenzen, aber sie kuschen in unfassbarem Ausmaß vor ihrem Chef bei der Arbeit, den sie mental wie eine Radarfalle behandeln.

Regeln definieren Grenzen, also die Grenze der Freiheit. Strafen sind Stacheldrahtzäune kurz dahinter.

Verantwortung bleibt in der ruhigen Mitte, sie geht gar nicht an den Rand.

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22 Antworten

  1. Von Macht-Knüppel zu Schand-Mütze zu Schames-Röte zu Schuld-Gefühl zum Kantschen Imperativ, alternativ zum intensiven Verständnis und Leben des Eigentlichen. Manchen fällt es schwerer, manchen leichter. Bis dahin: Geldknüppel.

  2. Hallohallo, was ist das denn!!! Wir sind doch nicht alle unvernünftige Anarchisten, die bloß aufstrenge Gesetze reagieren und nicht mitdenken! Diese Maskenpflicht gibt es erst jetzt und so spät, seitdem sich auch jeder welche beschaffen kann. Vorher gab es auf der ganzen Welt nicht genug Masken. Und zwar überhaupt keine. Es herrschte brutal das erste Gesetz der Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Der Meistbietende bekam Lieferungen. Der Rest guckte dumm aus der Wäsche und in die Röhre, auch wenn er vorher irgend etwas vereinbart hatte. Besonders dumm schaute unser Gesundheitsminister, der hatte ja versäumt, seine eigene Vorschrift einzuhalten und wenigstens eine Mindestmenge an Masken in Vorrat zu halten. Er hatte die letzten Maskenvorräte sogar gerade kurz vorher vernichten lassen, weil die abgelaufen waren. Aber gerade diejenigen, die am längsten gepennt hatten, gerieren sich jetzt als besonders strenge Infektionsschützer. Das beste Beispiel dafür ist Heiner Lauterbach.

    Der Staat hat uns eigentlich anfangs ziemlich hängen lassen und schickaniert jetzt die Bevölkerung. Die Statistik der Corona-Neuinfektionen sagte schon, dass bereits vor dem Lockdown Ende März in Deutschland die Infektionszahlen stark zurückgegangen waren. Und das kann nur daran gelegen haben, dass sich die angeblich so dummen Leute schon selbst geschützt hatten, und zwar bevor die vielen Verordnungen kamen.

    Weil es zu Beginn der Krise auf der ganzen Welt kaum genug Masken gab erzählte man den Leuten zunächst, dass die Maske nicht schützt. Wie im zweiten Weltkrieg, als Deutschland nicht genügend Devisen für den Einkauf von Pfeffer hatte. Da wurde dann von der Regierung verbreitet, Pfeffer sei ungesund.
    Noch vor wenigen Tagen gab es nicht nur zu wenig selbstgenähte Communitymasken, nein, es gab überhaupt keine Masken – nur um das noch einmal klar zu stellen. Auch heute noch gibt es keine Gummilitze für die Bänder der Masken. Ich habe meine Restbestände an eine Dame gespendet, die selbstgenähte Masken zum Spottpreis vor der Post verteilte. Und weißen Baumwollstoff bekommt man laut Auskunft meiner Schneiderin gerade auch keinen.

    Ich nehme übrigens nur in seltenen Fällen (Friseur) eine Stoffmaske, habe aber für die Gesetzeshüter immer eine dabei. Unter den Dingern kriegt man wenig Luft, sieht sch… aus und ist schlecht zu verstehen. Außerdem beschlägt mir ständig die Brille. Wer soll denn garantieren, dass das Gegenüber seine Maske alle zwei Stunden wechselt. Das müste man nämlich, weil durchgefeuchtete Masken nichts mehr nutzen. Es geht ja dabei um Schutz der Schleimhäute vor Aerosolen. Die hält ein Spuckschutz dauerhafter und besser zurück. Durch den Plexiglasschirm kann ich besser sehen und gesehen werden. Ich bekomme besser Luft. Und die Augen von Nicht-Brillenträgern sind damit geschützt.

    Die von Dir gewünschte Einsicht in das Ganze hatte übrigens angeblich seit der Renaissance keiner mehr. Seither ist zuviel Wissen nötig. Ich habe mich immer lieber aufs selbst Denken verlassen, als auf den Staat. Leider haben unsere Politiker ohnehin zu wenig Wissen. Sie reagieren wie schlechte Manager durch zu heftige Lenkungsbewegungen in alle Richtungen.

    Ich finde man muss doch mehr auf die Lösungen der Probleme sehen, als auf die Vorschriften.

    1. Mit Vehemenz auf Masken eingedroschen und völlig daneben gehauen. Das Problem liegt im Detail: Die Masken, die schützen waren im Wortsinne immer Filtermasken, die den Träger (!) schützen. Dabei gefährden sie das Gegenüber – die Filter schalten mit ihren Ventilen auf freien Abzug beim ausatmen. Dagegen sind die selbst genähten Community Masken tatsächlich nutzlos. Sie filtern nicht (oder eben nur geringfügig, also nicht sicher). Jetzt aber, hat man das Wirkprinzip umgedreht – wenn alle eine Communitymaske tragen sind alle geschützt – wenn der Abstand bleibt! Das liegt nicht an der Filterwirkung sondernn einfach an der Änderung des Luftstroms beim Ausatmen. Infektiöse Tröpfchen durchdringen die Maske, Aber sie werden nicht weit genug getragen. Daher muss die Maske des Gegenüber auch nichts herausfiltern, allen ist geholfen. Dumm nur, wenn sich nun ein FFP-Maskierter und ein genähter Maskenträger begegnen – safe ist hierbei nur einer, der mit der Filtermaske.
      Leider funktioniert das Prinzip nur unter einer Bedingung: Die Begegnung ist kurz. Da sich die kleinen Partikel wie wir schon aus der Dieseldiskussion kennen, sehr lange als Schwebstoffe in der Luft halten können, verbreiten sie sich in einem Büroraum. Es ist eine Frage der Zeit, wann die Raumluft selbst infektiös ist. Nicht umsonst heißt es, öfter mal lüften. Aus demselben Grund ist übrigens auch die Durchfeuchtung bei den Community Masken wenig tragisch. Sie filtern eh nicht!
      Insofern war die Warnung, Community Masken helfen nicht, nicht falsch. Sie war nur auf den Selbstschutz bezogen.

  3. War einkaufen heute.
    Verkleidet, maskiert, mit Wolltuch vorm Gesicht, wie es ja auch erlaubt ist. Kann ich als ältere Frau besser durch atmen und wird nicht so schnell feucht und sammelt daher auch viel weniger „Dreck“ aus der Luft ein.

    Erlebe mehrere Babys, die hemmungslos weinen und schreien … als die Mütter ihre Masken abnehmen, ist alles wieder gut.
    Auf die Babys sollten wir hören. Die spüren, was falsch läuft.

    Meinem Vorschreiber stimme ich weitestgehend zu.

    Arbeite im Krankenhaus. Der „Ober-Hygieniker“ in meinem Krankenhaus schüttelt nur noch seinen Kopf über all die verkehrten Hygiene-Maßnahmen, die angeordnet werden und die allem bisher Gelernten zuwider laufen.
    Niemand wird geschützt. Das geht nur mit FFP3-Masken, denn die lassen als einzige keine Viren durch. Über Baumwoll-Masken lachen Viren. (von denen die Wissenschaft ja immer noch nur einen winzigen Bruchteil kennt!)

    Es geht um Kadavergehorsam, und das ist schlimm. Vor allem für intelligente Menschen, die den Viren-Flugkalender kennen. Der besagt, dass Coronaviren im Laufe des Mai endgültig verschwinden und erst im nächsten Dezember wieder antreten.

    Hier der link zum Nachlesen (eine wissenschaftliche Seite!) : Virenflug-Kalender – Grafik vom 30. Juli 2019 auf https://emedicine.medscape.com/article/227820-overview

    Freundliche Grüße
    Hille

  4. Hallo , sehr geehrter Herr Dueck ,

    es erstaunt mich erneut, wie Sie die Dinge betrachten. Sei’s drum. Diese Maßnahmen kommen zur Unzeit. Nämlich zu spät. Vor diesen Pflichtspielen gab es eine verantwortungsbewusste Bevölkerung, die auch verstand, sich ohne Regeln zu schützen.

    Ich bin mit einigen Ärzten befreundet, welche ob der Politik dieser unfähigen Regierung nur noch den Kopf schütteln.

    Ich melde mich auch von Ihrem Newsletter ab. Es tut mir aufrichtig leid. Ich kann Ihre Gedanken in keiner Weise teilen.

    Mit freundlichen Grüßen, Katharina Carl

    1. Ethnozentrische Blase!
      Die eigene Weltsicht ist die einzig wahre!
      Andere Ansichten teilt man nicht, toleriert sie nicht!
      Man ist mit „Seinesgleichen“ befreundet!
      Wieder mal ein trauriges Beispiel von „Hochmut kommt vor dem Fall“!
      Bleiben Sie gesund!

  5. Sehr geehrter Herr Dueck
    Ihre letzten Beiträge, allesamt zur Corona-Thematik, verwundern mich sehr.
    Die gewählten politischen Massnahmen stehen in keinem Verhältnis zum volkswirtschaftlichen Schaden, der überall entstanden ist. Auch dieser Schaden wird menschliches Leid erzeugen. Mit einer Mortalität, die geringer als bei einer starken Grippewelle ist, muss die Verhältnismässigkeit der getroffenen Massnahmen eindeutig in Zweifel gezogen werden. Sie als wissenschaftlich ausgebildete Person mit namhaften Verdiensten sollten genau wissen, dass die Fakten- und Wissenslage über die Corona höchst widersprüchlich ist und die Zerstörung der Wirtschaft und somit auch des Wohlstands – folglich auch unserer Lebensqualität und Gesundheit – nicht zu rechtfertigen ist.
    Meine Eltern sind über 80 Jahre alt. In diesem Alter ist der Tod allgegenwärtig. Ihnen ist der soziale Kontakt wichtiger (für die meisten das Letzte, was sie haben), als vereinsamt mit vielleicht ein paar Tagen mehr zu sterben. Wie die Sterbeforscherin Ruth Kübler Ross sinngemäss gesagt hat: Man soll den Tagen mehr Leben schenken und nicht dem Leben mehr Tage. Ich bin über 50 Jahre alt, Ingenieur und Unternehmer, Agnostiker, Familienvater und schätze mein Leben sehr. Aber ich bin bereit zu gehen (alles ist für meinen Tod geregelt). Der Tod ist uns gewiss. Diese Unmündigkeit, Panikmache, die Denkverbote (wieviel darf ein Menschenleben kosten?) und das Nichtbeachten der Folgen für unseren Wohlstand und Lebensqualität ist für mich einiges schlimmer als das Corona-Virus.

    1. Sehr geehrter Herr Dueck,

      Vor ca. 15 Jahren hatten wir die Vogelgrippe. Weltweite Pankmache mit Militär das tote Vögel eingesammelt hat.

      Ich habe nur gelacht. Verlief dann alles im Sande.

      Vor ca. 10 Jahren Schweinegrippe. Wieder weltweite Panikmache.

      Wieder nur gelacht. Wieder verlief alles im Sande.

      Jetzt Corona und wieder weltweite Panikmache. Diesmal ist alles anders.
      Der Funke ist bei der Bevölkerung übergesprungen (bei mir und etlichen anderen nicht .) Es scheint zu funktionieren. Ich grübel noch so vor mich hin und dann kommt’s mir: Wir haben gelacht aber nicht verstanden. Sie haben zweimal nur geübt. Jetzt können Sie es und wir stehen mit offenem Mund da und staunen.
      Diesen Gedanken verdanke ich Ihnen und Ihren Beispielen von Konzernen die jahrelang neue Dinge ausprobieren und dafür verlacht werden. Eines Tages können Sie es und starten durch während alle anderen staunend am Rand stehen.
      Ich weiß natürlich nicht wer außer der Pharmaindustrie und den Staatsmächten mit ihrem Kontrollwahn noch davon profitiert oder wovon Corona uns ablenken soll. Aber die Nummer scheint zu klappen.

      Zur Vogelgrippe gab es die Doku „H5N1 antwortet nicht“.

      Zur Schweinegrippe gab es die Doku „ Profiteure der Angst“.

      Beides auf YouTube zu finden. Beides sehr erhellende Beiträge.

      Mit freundlichem Gruß

      Frank Schrage

      1. Oh wie zynisch! Können Sie sich vielleicht auch vorstellen, dass die Maßnahmen damals nur ERFOLGREICH waren, und dass SIE dann hinterher irrtümlich feststellen, dass es nicht so schlimm war? Warum hat Deutschland derzeit ca. 6000 Tote und England (die das nicht so eng sehen) nun knapp 30.000? Warum hat Schweden knapp 3000 Tote bei einem Achtel der Einwohner Deutschlands?

        1. Sehr geehrter Herr Dueck,

          Das Sie meinen Beitrag einfach als zynisch abtun bedaure ich sehr.

          Wahr ist das ich mich bis Corona nicht besonders ausführlich mit dem Thema Viren beschäftigt habe. Von daher konnte man meine Einstellung bis vor kurzem evtl. als zynisch deuten.
          Zum Start des Lockdown jedoch bin ich tatsächlich richtig wach geworden und habe mich intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt und studiert und gelernt.

          Ich habe Sie immer für einen äußerst wachen Geist gehalten und kann mir nicht recht vorstellen das Sie sich einfach so mit den offiziell veröffentlichten Todeszahlen und sonstigen offiziellen Aussagen zum Thema begnügen.

          Zum Einstieg möchte ich Ihnen noch einmal die in meinem Beitrag erwähnten youtubevideos wärmstens ans Herz legen.

          Ich verspreche Ihnen Sie werden Bauklötze staunen.

          Nur zur Beruhigung: die Doku über Schweinegrippe lief sogar auf arte. Nicht gerade bekannt für die Verbreitung von sogenannten Verschwörungstheorien.

          Mit freundlichen Grüßen

          Frank Schrage

          1. Hallo Herr Schrage,
            habe das Video Schweinegrippe angeschaut…die ist eben glimpflich gewesen, ja. Übrigens hat das im Video Prof. Drosten aus Bonn sauber erklärt. Jetzt erklärt exakt derselbe Experte Corona für gefährlich… vielleicht hat er wieder Recht? Im Video werden Missstände der Pharmalobby erwähnt. Da staune ich nicht Bauklötze! Wir haben das überall (Autos, Banken, Fußball). Es gibt immer Profiteure, jetzt bei Corona eher die Internetfirmen, die Homeoffice ermöglichen: Zoom, MS, Slack, Dropbox… Es wird angenommen, dass Pharma so viel Macht hat, dass es den gesamten Industrieklotz dominieren kann… finde ich seltsam. Alle Pharmaumsätze weltweit zusammen sind etwa 4-5 Mal der VW-Umsatz…oder zweimal Walmart. Pharma mag relativ viel Einfluss haben, aber doch nicht im Sinne einer Weltherrschaft. Die haben auch die Banken nicht, wie man das in der Finanzkrise vermutete. Auch nicht die Ölindustrie, wie man vermutete, auch nicht die Waffenlobby. Nächstes Jahr ist es wieder Google/Facebook. Die „Verschwörungstheorien“ vermuten immer nur etwas in der Nähe dessen, was einen gerade ärgert, oder? Daher wechseln sie munter je nach Weltlage.
            Und: Wir haben einen Wirtschaftschaden von hunderten Milliarden, und da soll es auf eine (!) für Impfstoffe ankommen? Um diese eine soll es vorrangig gehen? Echt?

            Corona: Schauen Sie sich Länder an, die sich darum eventuell nicht so stark kümmern: Russland und Brasilien finden Sie demnächst weltweit auf Platz 2 und 3. Sie haben vielleicht von Singapur gelesen, wo es jetzt Alpträume in den vernachlässigten Baracken von Leiharbeitern gibt. Wenn wir nichts täten, wäre es hier auch so.

    2. Bravo Herr Schönbächler, genau so sehe ich es auch! Und ich behaupte dies ist die mehrheitliche Meinung, die man auch in einer Demokratie vertreten darf. Danke!

  6. Komplexes Thema.
    Ich beziehe mich in der Antwort mal nur auf diesen Absatz:
    „Relativ unbemerkt hat man die Bußgelder für zu schnelles Fahren erhöht. Wer mehr als 21 km/h zu schnell unterwegs ist, kann unter Umständen den Führerschein abgeben. Viele seufzten tief, als sie dies erfuhren und meinten dann, sie müssten dann wohl ihren Fahrstil überdenken. Es scheint so, als seien Verkehrsschilder nur eine Art von Empfehlungen. Verbindlich sind wohl erst der Bußgeldkatalog und das Strafgesetz.“
    Verkehrsschilder sind ja statisch. Wie man gerade an der aktuellen Situation sieht, ist aber weder das Leben statisch noch der Verkehr selber. Das führt dann dazu, dass eine Regel (80 auf der Brücke), die zum Beispiel im Berufsverkehr hochgradig sinnvoll ist, z.B. ab 23:00 Uhr nur noch bedingt sinnvoll scheint.
    Wenn also Regeln nur in manchen Fällen Sinn ergeben, ist die Akzeptanz unter 100%. Diese kann man durch Strafen erhöhen.
    Ist das auf die Corona Situation anwendbar? Das zu beurteilen bleibt jedem selbst überlassen.

  7. Ja, das erlebe ich nicht nur hier: Kaum redest du Klartext, bricht ein Shitstorm über dich herein.

    Natürlich gibt es Mediziner, die das Tragen von Masken kritisieren, denn sie kennen die in einem anderen Zusammenhang: Im OP sollte eine Maske möglichst zu 100% sicher sein; alleine schon wegen der Haftung, versteht sich. Ansonsten reduzieren selbst einfache, auch scherzhaht „Maultaschen“ genannte Bastelmasken vor Infektionen. Allerdings mit einer Wahrscheinlichkeit deutlich unter 1. Und die Wahrscheinlichkeit sinkt zusätzlich deutlich, wenn man die Masken nicht sachgerecht anwendet. (Das gilt selbst für „Profi-Masken“.) Trotzdem ist die Wirkung der Bastelmasken signifikant. Es gibt dazu zwar offenbar keine wissenschaftliche verifizierten Studien, aber die Entwicklung der „Fallzahlen“ ist eindeutig. Man muss nur wissen, dass Maken keine Siebe sind, sondern Filter. Die Strömung geht auf verschlungenen Pfaden mit ständig wechselnden Querschnitten durch das Filtermaterial. Und dort, wo sich die Strömung verlangsamt, rasen die Partikel auf Grund ihrer Massenträgheit erst einmal weiter, bis sie irgendwo an die Wand knallen und dort kleben bleiben. Und was doch durchgeht,bleibt hoffentlich per Adhäsion an der Außenseite hängen. Die unter uns, die ein erhöhtes Infektionsrisiko haben (ich z.B. bin immunsupprimiert), wissen das und tragen deshalb in der Öffentlichkeit Masken, seit sie zum ersten Mal auch nur von der Möglichkeit einer Pandemie gehört haben. Wenn möglich solche, an denen Viren gut haften bleiben, aber wenn die nicht vorhanden sind, tun es auch einfachere Modelle.
    Die große Mehrheit hat jedoch die Maske im Auto neben dem Blitzerwarner liegen. Man weiß ja nie, denen bewusst ist, ob man nicht ja nie, ob man nicht doch auf einen Polizisten stößt, er sich nicht bequatschen lässt.

    Da Infektionen immer irgendetwas mit Kontakten zu tun haben, könnte man auch versuchen, Leute, die inder ansteckenden Phase sind gezielt zu isolieren und/Oder zumindest den (noch) gesunden Bevölkerungsteil vor Infektionsrisiken zu warnen. So bekommt man auch – wie man z.B. in Taiwan sieht – die Ansteckungsrate deutlich unter 1 gedrückt, ohne die Wirtschaft lahmzulegen. Aber hier stößt man auf heftigsten Widerstand einer Datenschützergemeinde aus Facebook-Usern. Das ist zwar ein Widerspruch in sich, aber vermutlich hält man offenbar Herrn Zuckerberg (oder auch beim Einkaufen den Herrn Bezos) für deutlich vertrauenswürdiger als die Regierung, die man selbst gewählt hat.

    Ein zusätzliches Problem ist der generelle Verlauf einer Epidemie. Die kümmert sich nämlich wenig um das, was er statistische Bevölkerungsdurchschnitt für den gesunden Menschenverstand hält. Wachstum bei beschränkten Ressourcen, das ist nicht linear. Und alle Steuerungsversuche reagieren mit Totzeiten. Auch das können sich die wenigsten unter uns ausmalen. Und wenn man alles zu 100% richtig macht, passiert so gut wie nicht. Da klopfen sich dann alle Verschwörungstheoretiker zufrieden auf die Schulter: “ Ich habe ja gleich gesagt, das war alles nur Panikmache.“ Und alle, die Demokratie mit „Wünsch Dir was“ verwechseln, nicken zustimmend.

    Man kann wirklich nicht sagen, Gunter Dueck sei unkritisch. Aber eine Seite, die sich „Omnisophie“ nennt, muss in einer Krisensituation auch auf die Verantwortung hinweisen, die – insbesondere in einer Demokratie -nicht nur die Politik, sondern jeder Einzelne gegenüber der Allgemeinheit hat. Was aber das Verantwortungsgefühl betrifft, so scheinen wir hier in Deutschland och ein gehöriges Entwicklungspotential zu haben.
    Insofern schließe ich an die ersten beiden Kommentare an und sage:
    CHAPEAU, Herr Dueck!

  8. Die organisierte Verantwortungslosigkeit
    Sprache hat auch nur für den Moralapostel eine Fähigkeit, sonst könnte er ja gar nicht Gut & Böse wortgewaltig dialektisch in Szene setzen.
    Das bedeutet, daß Kinder weiterhin auf Sprache dressiert werden müssen, da sie ansonsten ja nicht Gehorsam wären. Nachher würden sie ja noch eiskalt weitermachen und versuchen die Welt zu verstehen, sich verständigen und Verständnis entwickeln?
    Das darf natürlich für das Hohepriestertum nicht sein.

    Schließlich ist die Welt 0&1, gut & böse und tatsächlich, Schuld ist ja eine Erbsünde, jedenfalls für den frommen Unschuldigen.
    Laßt uns das heilige Recht, die Unterwerfung unter Sprache, preisen und & das Unrecht nicht nur verdammen, nein, laßt es uns von der Erde tilgen.
    Das Virus ist der Feind, auf auf in den ewigen Kampf zwischen Gut & Böse!
    Krieg ist schließlich für den Sittenstrolch ähh wächter eine notwendige Bedingung.

    Wer wird denn nur auf den Gedanken kommen, das Virus sei Natur und der Kampf gegen das Virus ist gleichzeitig ein Kampf gegen die Natur?
    Das, was schon seit langer Zeit die Vernunft der Weisheitsgeleerten über Regeln sagt, das übersinnliche, das übermenschliche und übernatürliche metaphysisch erkennen!
    Der feste Glauben an das IDEAL zeichnet den Sittenwächter aus!
    Also weitermachen Herr Formalienreiter, bis zum Endsieg, der ja mittlerweile sehr nahe ist, JAWOLL!
    ***Hacken zusammenschlag***

  9. Ich halt mich da an die Spieltheorie: „Minimiere Dein maximales Risiko!“ Und an die „silberne Regel“: „Tu´nichts, was Du nicht möchtest, das andere Dir gegenüber tun.“
    Ich möchte nicht gerne, dass ich Menschen – speziell die, die ich mag – möglicherweise anstecke. Und ich möchte nicht, dass diese vor mir oder um mich Angst haben.
    Also trage ich eine Maske, weil diese Menschen sich dann sicherer/besser fühlen.
    Ich verliere dabei nichts.
    Und wenn irgendwann mal jemand sagt: „Dass hat doch gar nichts gebracht!“ und über meinen Untertanengeist lächelt, mich ein deutsches Schaf nennt, nehme ich das lächelnd entgegen. Die, für die ich das gemacht habe, haben sich ein wenig sicherer Gefühlt und gemerkt, dass ich es gut mit Ihnen meine.
    Dafür lass ich mich gerne ein wenig beschimpfen.

  10. Ich mag nicht streiten oder als Laie durch Einzelfakten (vielleicht sogar nur einzelne Ideen) Sachkenntnis dort vortäuschen, wo wahre Expertise gefragt wäre.

    In der Regel dienen solche Gründe lediglich der Untermauerung einer ohnehin schon vorhandenen Meinung (oder sogar Gesinnung). Wirklich wissenschaftliche Auseinandersetzung findet nur äußerst selten statt. Und so bestimmen Vorurteile die meisten Urteile, sind also nichts als Meinung.

    Das meiner Ansicht nach schönste Beispiel von wissenschaftlicher Arbeit in der Literatur findet sich übrigens in John Steinbecks “Jenseits von Eden“. Mehrere alte Chinesen setzen sich jahrelang mit der Bedeutung eines Bibelzitats auseinander. Sie studieren daher Hebräisch und als Resultat dieser Mühen ergibt sich bei einem Wort -timschal- eine andere Übersetzung und somit auch Interpretation.

    Im Bewusstsein meiner eigenen mangelhaften Kenntniss setze ich daher in der derzeitigen Situation auf Mitgefühl und Vertrauen. Dies sind zwei Größen, die ich verstehe und die mit höchster Wahrscheinlichkeit eher verlässlich und gut sind.

    1. Endlich! Ich habe entprechende Simulationen gesucht, aber leider bisher nicht gefunden. Hier ist klar und deutlich dargestellt, wie Covid19 (oder Epiodemien überhaupt) funktioniern. Grob zwar nur, aber für das Verständnis des ganzen durchaus ausreichend.. Und vor allem kann man wundervoll testen, wie weit man mit seinem „gesunden Menschenverstand“ daneben liegen kann. Chapeau!

  11. Vielen Dank für die schöne Analyse und den eindringlichen Appell!
    Mehr ist nicht zu sagen – ich schreibe den Kommentar auch nur, damit es nicht so wirkt, als wären die unbesorgten Bürger in der Mehrheit.

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