DD255: Die jetzt noch Besten, die nötige Neubesinnung und „Brave thinking“ (Jahresende 2015)

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DD255: Die jetzt noch Besten, die nötige Neubesinnung und „Brave thinking“ (Jahresende 2015)

Die Besten – wer sind die überhaupt? Es sind solche, die nach anerkannten Kriterien weit herausragen. Sie sind am schnellsten über 100 Meter oder erwirtschaften die höchste Eigenkapitalrendite. Die Kriterien, nach denen etwas am besten ist, werden in uns eingebläut. Wir sollen sie internalisieren.

Derzeit in der Werbung: „Kind, hast du einen Wunschzettel geschrieben? Ach, da ist er ja…ich schaue mal durch… hey, Kind, das ist praktisch der gesamte Spielzeugkatalog, meinst du das ernst?“ – „Aber Mama, ich bin dieses Jahr doch so brav gewesen!“ Spüren Sie es? Das Hauptkriterium unserer Kultur ist „brav“, das weiß sogar der Weihnachtsmann: „Kinder, seid ihr denn schön brav gewesen?“ – „Jaaa!!!“ Über unseren Zeugnissen stehen die Kopfnoten in Ordnung, Fleiß, Betragen und Mitarbeit – brav.

Ein Kind ist laut Duden brav, wenn es sich so verhält, wie es die Erwachsenen erwarten oder wünschen. Es soll Kriterien genügen, die als bewährt gelten. Wenn ein Kind nicht brav ist, sieht man es als „unzuverlässig“ an. Dann traut man ihm nicht recht…

Bei den Erwachsenen ist Zuverlässigkeit denn auch die am stärksten erwartete Eigenschaft, wie auch bei den Maschinen. Es muss alles funktionieren. Also werden Manager zuverlässig im Sinne der Kriterien; also vertreten Geistliche die ewigen Rituale. Das alles mag seine Berechtigung haben, aber es gibt Zeiten, in denen wir uns neu besinnen müssen.

Die Digitalisierung und die einhergehende Globalisierung verändert unser Leben so sehr, dass die alten Regeln nicht mehr gelten. Neue Regeln gibt es noch nicht so wirklich. Es ist eine Zeit der Ungewissheit angebrochen. Die Kriterien, nach denen jemand am besten bewertet wird, verwässern und verlieren ihre Gültigkeit. Machtstrukturen verändern sich, Wissen veraltet. Was ist da Bravheit? Was Zuverlässigkeit?

Denjenigen aber, die die Besten nach den alten Kriterien sind, kann diese Entwicklung nicht gefallen. Wissenschaftsgenies klammern sich an ihre vergehenden Fachgebiete, in denen sie Weltexperten und für die nun zu Ende gehende Ewigkeit wirken. Top-Manager gewinnen zwar gegen die vielen Wettbewerber im etablierten Markt, aber die ganze Branche verschwindet. Die besten Lehrer hüten ihre Lehrmethoden und werden Google-Smartphone-Digitalhasser. Nichts fürchten die Besten so sehr wie die Änderungen der Kriterien, wonach jemand der Beste ist. Ihr Streben wäre vergebens gewesen, so denken sie meist und lehnen „das Neue“ ab.

Liebe Leute, woher kommen denn die Regeln? Die hatten – einmal ganz naiv positiv gesehen – doch einmal einen Sinn in einer bestimmten Zeit. Und in diesen Zeiten, die da kommen und gehen, wäre es gut, sich immer wieder auf den Sinn der Regeln und Kriterien neu zu besinnen. Faktisch gesehen tut man das dann doch lieber nicht, weil sich die Zeiten meistens nur so langsam und allmählich ändern und weil die stur fest etablierten Regeln, Kriterien und Rituale an sich auch etwas Gutes haben.

Die Digitalisierung aber erzwingt jetzt große Veränderungen in unser aller Leben. Kriterien und Regeln werden sich „radikal“ (so sagt man das) verändern. Das Bewahren verliert seinen Sinn. Man könnte also denken, dass eine Neubesinnung quasi erzwungen ist. Sie findet aber nicht statt. Die Besten fürchten sich und blockieren, am liebsten würden sie die Digitalisierung ganz vermeiden. Sie stehen heute hinhaltend in den leidigen Diskussionen „Chancen und Risiken des Neuen“ auf der Seite der Mahner, bitte doch all die Regeln, unter denen sie die Besten sind, so zu lassen.

Hilfe, es geht nicht um die Chancen und Risiken, sondern um eine echte Neubesinnung. Wer führt die denn an, wenn sich die Besten abwehrend heraushalten und damit die Neubesinnung unendlich mit ihrer noch geltenden gegenwärtigen Autorität stören?

Brauchen wir bald den mehr kreativen Menschen statt des braven? Was ist Bildung? Wie geht Demokratie? Sind wir denn nicht nur bester Freund von Frankreich, weil wir mit denen eine lange reale Grenze haben, sondern mit allen Ländern, weil ja Grenzen kaum noch etwas bedeuten? Was ist Christsein in der entgrenzten Welt? Wie wollen wir zusammenleben, wie wollen wir unser Sein gestalten? Wie viel Maschine ist noch gesund?

Statt einer Neubesinnung sehe ich überall nur hoffnungsklammernde Repositionierungen. Die Besten wollen natürlich die Besten bleiben und denken, „Neuaufstellungen in der Organisation“ würden ihnen vollkommen reichen. Sie siechen aber ohne Neubesinnung dahin, weil es immer klarer wird, dass ganz neue Geschäftsmodelle alles andere verdrängen werden. An die wollen die derzeit noch Besten nicht heran. Und wir Menschen sehen eigentlich schon, dass die neue Zeit auch neue Lebensmodelle hervorbringen werden! Aber wir wollen nicht darüber reden, das neue Leben riecht ja nach Anstrengung, Veränderung und der notwendigen eigenen Höherbildung.

Brav – dass sagt man im Englischen nicht. Man sagt „good girl“, „good boy“, „good dog“ oder „good patient“. Es gibt aber das Wort „brave“ wie mutig, unerschrocken und tapfer in ungewohnten Situationen, in denen gehandelt werden sollte. Heute brauchen wir „Brave thinking“ und nicht mehr braves Warten im Alten, das eben die begünstig, die jetzt „oben sind“.

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23 Antworten

  1. Danke, das ist wohl wahr. Die Frage ist nur, wie kann ich die eigene „Bravheit“ nachhaltig überwinden, so bin ich ja erzogen worden…

    1. …dazu habe ich viel geschrieben…kurz: ich glaube, das Brave wird in den KÖRPER (ich meine KÖRPER) geprägt, bevor die Sprache/Vernunft beim Kind einsetzt. Das Brave wäre damit – ich spreche im Computerbild – Teil des DOS, daraus wird mit der Zeit Windows 10, bei dem man nicht mehr an das DOS rankommt. Der Fehler sitzt also zu tief.

  2. Vielen Dank für diesen Denkanstoß!
    „Das älteste und unentbehrlichste Haustier des Menschen“, ist der Sündenbock“. Den holen eben die „braven Bewahrer“ hervor, um Veränderungen möglichst zu verhindern, oder gar sich „rückwärts“ zu orientieren, also verschlimmschlechtern.
    Wollen wir kooperativ und lebensbejahend zusammen arbeiten, gilt es, unsere Dogmen von Dominanz und Schuld zu verlassen. Lassen wir sie am Wegesrand zurück, haben wir die Wahl, ob wir in eine Konfrontation gehen, um auf Basis von Aggressivität, gar Destruktivität zu siegen und Recht zu haben oder auf Grundlage von Kooperation und Vitalität die Zukunft zu gestalten. Natürlich kann man uns Menschen auf Herren und Diener reduzieren, wer es nicht tut, schafft vor allem sich selbst neue Handlungs- und Möglichkeitsräume! (Quelle: Affenmärchen, Immo Sennewald)

  3. Da sprechen Sie ein sehr wichtiges Thema an. Menschen, die mit allen Mitteln versuchen, das Alte zu bewahren, gab es schon immer. Doch gerade in den heutigen schnelllebigen und dynamischen Zeiten mit der zunehmenden Komplexität gibt es kaum eine Chance, das Alte aufrechterhalten zu können. Man wird regelrecht mitgezogen, wenn man sich weiterhin als Teil dieser Gesellschaft fühlen will. Es ist nur die Frage, wie man sich damit anfreundet, wie man damit umgeht und das Beste für sich daraus macht.

    Wer sich irgendwann einen gewissen Stand im Leben geschaffen hat, dafür womöglich auch viel getan hat, um dahin zu kommen, würde gerne wollen, dass sich daran nichts mehr ändert. Da aber zum Leben auch Veränderungen gehören, können wir zwar lange versuchen dagegen zu kämpfen und viel Energie verbrauchen. Doch irgendwann erlebt jeder, dass nichts ewig bleibt wie es mal war. Also wäre es doch sinnvoller, wir würden uns frühzeitig mit dem Aktuellen arrangieren und es für uns konstruktiv nutzbar machen.

    Doch Veränderungen haben genauso ihre Berechtigung wie Erhaltung, wozu auch Regeln des Miteinanders, Rituale und solche Dinge gehören, die uns das Leben schön und angenehm machen. Das gibt uns ein Gefühl von Stabilität und Verlässlichkeit. Nur Neues wäre auf Dauer zu anstrengend.

    Ich glaube, dass nicht nur Menschen, die einen bestimmten Status erreicht haben, mit den heutigen Veränderungen Schwierigkeiten haben. Viele Menschen vermissen Verlässlichkeit und fühlen sich überfordert mit diesem hochdynamischen Leben. Würden wir diese Veränderungen etwas langsamer und menschenfreundlicher gestalten, wäre das für alle vorteilhaft.

    1. Sie sagen: Würden wir diese Veränderungen etwas langsamer und menschenfreundlicher gestalten, wäre das für alle vorteilhaft.
      Falls es hierzu eine sog. „Gaußverteilung“ (statistische Glockenkurve)“ gäbe/gibt, müßte man sagen: es geht im Mittel genau richtig schnell, denn damit gleichen sich ja auch die zu schnellen mit den zu langsamen aus. Und alle nehmen ja auch, je nach ihren Möglichkeiten, an der Beschleunigung oder Bremsung ihren Einfluß wahr.
      Zitat aus einem Lied von Hannes Wader 1972:
      Fragt mich einer, warum
      ich so bin, bleib ich stumm,
      denn die Antwort darauf fällt mir schwer.
      Denn was neu ist, wird alt
      und was gestern noch galt,
      stimmt schon heut oder morgen nicht mehr.
      Zitat ende.
      Jeder hat „seinen Platz“ in der Gaußverteilung und damit auch seinen eigenen Blickwinkel.

      1. Gibt bestimmt keine Glockenkurve, weil die dann vorkommt, wenn die Einzelnen UNABHÄNGIG voneinander, sozusagen aus ihrer gegebenen Natur heraus bremsen oder Gas geben. Sie sind aber nicht unabhängig, sondern folgen Moden oder Rattenfängern… viele/alle zusammen…

        1. Da haben Sie wohl wieder mal Recht. Eine Glockenkurve bräuchte eine Grundgesamtheit, die es nicht gibt. Es gibt grob geteilt:
          Die Besten (es muss alles so bleiben) bremsen Veränderungen.
          Die Braven (es ist alles OK, wir lieben es) leben im Status quo.
          Die Kreativen (es kann so nicht bleiben) fordern Veränderungen.
          Die Regeln, schützend (für die Einen) und drohend (für die Anderen)

          Gibt es etwas, das dies alles integriert, ein „Gesamtsystem“? Muß es wohl in irgendeiner Form, da Veränderungen ja stattfinden. Es liegt vielleicht einfach am Generationenwechsel, was den Kreativen aber zu langsam ist. Durch z.B. die Biochemie sind die Kreativen ja inzwischen auch teilweise schneller als die Natur/Evolution.

  4. Lieber Herr Dueck,

    so weit liegen die Bedeutungen von „(dt.)brav“ und „(engl.) brave“ gar nicht aus einander. Noch im 19. Jahrhundert hatte das dt. „brav“ sein die Bedeutung von tapfer; der brave Soldat war der tapfere.

    Die Besten müssen also jetzt tapfer sein und die notwendigen, d. h. die Not (ab)wendenden, Schritte tapfer gehen, sprich denken, und da sind wir genau beim „brave thinking“.

  5. Wie sagt Kuhn in seinem Prozess der Wissenschaft: Neue Erkenntnisse setzen sich nicht durch, sondern die Vertreter der alten Lehre sterben einfach aus.

    Erkenntnisse, Verhalten usw sind nicht nur Regeln sondern immer auch Machtstrukturen. Macht wird nicht wegen besserer Erkenntnisse/Regeln einfach aufgegeben sondern müssen entweder direct erkämpft warden (brave Kinder, rebellische Jugend)oder falls dies nicht möglich ist, durch aussterben. In der Wirtschaft nennt man dies „falsches Geschäftsmodell“.

    In der Familie verzichten die Eltern („die Mächtigen“) oft freiwillig auf die Fortführung ihrer Macht. In der Wirtschaft ist dies oft weniger einfach. Dort versucht man über Zeitverträge den Machtwechsel zu organisieren. In beiden Bereichen gibt es Beispiele des Scheiterns.

    Die Erringung von wirtschaftlicher Macht ist entweder mit neuen Geschäftsmodellen („brave“) oder mit Anpassung in Großunternehmen(„brav“) verbunden.

  6. Der Vergleich von „brav“ und „brave“ bringt es auf den Punkt: Was ist die ursprüngliche Bedeutung? Es geht nicht um die aktuelle Umsetzung, sondern um den Gedanken dahinter.
    Es findet in der Umsetzung eine Anpassung und Einschränkung statt. Wenn sich die Situation ändert, muss ich also zum Grundgedanken zurückkommen. Was ist der Sinn eines Rituals?
    jahreszeitlich passendes Beispiel: Weihnachtsrituale. Als meine Kinder erwachsen wurden, haben wir gemeinsam überlegt, was uns an Weihnachten wichtig ist. Das war nicht der Weihnachtsbaum (der wurde abgeschafft), aber die gemeinsame Zeit (inkl Anreise der Ausgezogenen), ein schönes Essen (bei dem alle mithelfen), Geschenke von jedem für jeden.
    Regeln müssen angepasst werden. In Zeiten des schnelleren Wandels eben nicht nur nach dem Aussterben der Alten. Guten Chancen in neuen Systemen haben die, die sie beherzt – und damit gestaltend – angehen.

  7. Wer mutig (brave) ist, Neues zu denken, zu forcieren, hervorzubringen, wackelt meist an den Fundamenten jener, die am Status Quo festhalten und unmutig aber konform durch den Arbeitsalltag manövrieren, die Dashboards lesen aber oft nicht hinterfragen. Wer mutig ist, seine Idee mit genügend Durchhaltevermögen durch die Flure zu treiben wird nur dann gewinnen, wenn er/sie den Mehrwert bei den Dashboard-Lesern in Zahlen übertragen kann. Häufig ist jedoch die erste Reaktion, not invented here, also schlecht. Sei brav und halte still. Wer mutig ist, wird diesen Kommentar als Steilvorlage zu noch mehr Mutigsein für sich interpretieren.

  8. Braveartig!

    Große Herausforderung an die gesamte Gesellschaft. Im Kleinen zu beginnen, vielleicht sogar am Besten bei sich Daheim, um mal ein Gefühl dafür zu bekommen wie es denn ist, wenn ich mich selbst für den großen Querdenker halte und bei den eigenen Kindern sofort nervös werde, wenn sie sich mal gegen „den Strich“ verhalten.

    Ändern kann ich nur mich und mein Verhalten. Andere kann ich einladen mit zu machen.
    Das funktioniert nur bedingt, wenn ich nur daherrede, im Grunde aber auch Mustergetrieben immer wieder in die „Bestnote“ abrutsche.

  9. In normalen Zeiten bewegt sich die Gesellschaft mehr oder weniger gemächlich auf ihrem Weg auf einer von den jeweiligen wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten abhängigen Potentialfläche. Entsprechend ändert sich der faktisch reale „Gesellschaftsvertrag“ mindestens stetig, wenn nicht sogar beliebig oft stetig differenzierter, also unterm Strich wenig spektakulär und die Juristerei hinkt dem stetigen Wandel g3emächlich hinterher. Solche Zeiten erfordern ein dementsprechendes Gesellschaftsmanagement. Wir haben uns daran gewöhnt und nennen diejenigen „Die Besten“, die dieses Management ebenso konservativ wie erfolgreich meistern. Ausbruchsversuche sind in dieser Situation nichts anderes, wie ein stochastisches Rauschen, das irgendwann wirkungslos verhallt.

    Wenn sich aber die wirtschaftlichen und sozialen Randbedingungen z.B. auf Grund von neuen Technologien oder auf Grund von Naturkatastrophen grundlegend ändern, dann wirft die Potentialfläche, auf der wir uns bewegen Falten und es kommt zu plötzlichen, unstetigen Änderungen. Da verddsagt das klassische he Management und plötzlich sind Leute gefragt, die bis dato belacht wurden. Einerseits, Werl sie mit ihren stochastisches Sprüngen über Jahrzehnte Schiffbruch erlitten haben und andererseits, weil sie ohnehin immer den Spinnern zugerechnet wurden. unstetige Änderungen beherrschen können. Es gilt eben, einen völlig neuen Gesellschaftsvertrag zu konzipieren, der überdies auch noch den geänderten Bedingungen gerecht wird und der konsenzfähig ist. Das ist nichts für Spinner und nichts für konservative, sondern da braucht man echte Helden, die einerseits kühl im Kopf bleiben aber andererseits das unkonventionelle nicht scheuen. Doch kaum ist die Unsretigkeitsstelle auf de weg der Gesellschaft überwunden, verschwinden diese Helden auch schon wieder in der Verenkung. Sie scheitern meist sogar kläglich, wenn es keine Unstetigkeiten mehr zu meistern gibt, denn dann bricht wieder die große Zeitder Administratoren an. Die Revolution frißt ihre Kinder.
    Tatsächlich Pracht viele dafür, dass sich unsere Gesellsxchft unmittelbar vor bzw. bereits mitten in einer solchen Falte (oder Katastrophe im Sinne der Katstrophentheorie) befindet. Fragt sich nur, wann der Quantensprung tatsächlich stattfindet und wohin er führt. (Crowd-Sourcing ist z.B. nun mal keine Lohnarbeit und Google kumuliert Kapital ganz ohne Produktion mit dem Verkauf kostenlos angeeigneter Daten. Die grundlegende n Paradigmen unseres Gesellschaftsvertrqges verlieren ihre Bedeutung und neue Paradigmen machen sich breit, einige davon vermutlich dauerhaft. Es führt kein Weg daran vorbei, die „Jetzt noch Besten“ werden zum größten Teil in der Versenkung verschwinden. Da hat Günter Dück schon die richtige Wortwhl getroffen. Bleiben zwei Fragen: 1.) Wer hat sich die Freiheit des Geistes erhalten, die es ihm ermöglicht, die Paradigmen und Erfordernisse des anstehenden, neuen Gesellschaftsvertrages zu denken? 2.) Wer hat den Mut und das Charisma,um die erforderlichen Änderungen umzusetzen? Es ist an der Zeit, sich darüber ganz ernsthafte und konkrete Gednken zu machen, bevor dies die falschen Propheten tun. Das ist kein guter Vorsatz für 2016, das ist ein dringen des und ultimatives „Muss“ für alle ernsthaften Omnisophen.
    (PS: Es muß nicht immer gleich eine Revolution sein, Manche Katastphen kann man auch ganz gut stetig umschiffen. Allerdings, sollten die Kapitäne, mit denen man einen solchen Ritt wagt, schon wissen, wie man mit einem Tsunami ehrlich umgeht. Sich in die Tasche zu lügen a la VW führt direkt Indie gesellschaftliche Katastrophe (diesmal nicht im mathematischen Sinne) und geht daher gar nicht und wo die Sprünge wirklich sind, das weiß auch der Mathematiker (wenn überhaupt) leider meist auch erst hinterher ganz genau. )

  10. Es scheint mir die berechtigte Angst vorm Scheitern, die eigene Leistung nicht mehr erfolgreich verkaufen zu können, die dieses Verhalten fördert. Dabei hilft Scheitern zu lernen, Erwartungen zu korrigieren. Wenn da nicht die Angst um die Grundversorgung wäre, die vermutete Schikane beim Jobcenter und das Mitleid der Angehörigen und Nachbarn. Dabei ist Scheitern erleichtern die Lösung, nicht Scheitern verhindern. Weiteres gibt es auf unserer Internetseite zu diesem wichtigen Thema. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

  11. Früher habe ich immer gedacht, dass die Mitarbeiter das Wohl der Firma im Auge haben und die Prinzipal-Agent-Theorie für ein Randphänomen gehalten. Traurige Wahrheit ist aber, dass dies nicht für die meisten Mitarbeiter zutrifft und dass es um die Wahrung bzw. Vergrößerung der Privilegien geht, auch wenn die Firma mit dem Untergang kämpft. Da jede organisatorische Änderung auch zu einer Privilegienabgabe führt, werden Änderungen ausgebremst. Den Ansatz von Lufthansa zum Ausbau von Germanwings halte ich daher für nachvollziehbar, vermutlich die einzige Möglichkeit alte Strukturen aufzubrechen.

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