Der Dreiklang der Wertschwätzung zu einem unkonkreten Wahlprogramm

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Da die altgediente Bundeskanzlerin nicht mehr antritt, muss jede neue Regierung ein Programm haben. Die frühere Regierung konnte beneidenswert authentisch beteuern, sie werde weitermachen, wo sie aufgehört hatte. Damit überzeugte sie und gewann klar, denn es kommt dem Wähler natürlich nicht nur auf das Programm an. Dem Wähler ist es wichtig, der neuen Regierung zutrauen zu können, dass sie auch umsetzt, was im Programm steht. Die Zusicherung, genauso weiterzumachen, hat die Wähler prompt begeistern können, weil besonders die mündigen Wähler das Weiterso als wichtige Kompetenz anerkennen.

Die neue Regierung muss leider neu anfangen. Das ist eine große Bürde, weil der Wähler so etwas nicht honoriert. Wohlgemerkt: Er hat das Recht dazu, denn er ist mündig. Das wird durch das Grundgesetz ausdrücklich garantiert.

Der Wähler möchte keine Einschränkungen und Pflichten. Die Wirtschaft will Wachstum, hat aber bei den Wahlen keine Stimme, nur Spenden. Sie gibt aber unschätzbare Hilfe bei der Formulierung von Gesetzen, die allerdings in der letzten Legislaturperiode schon weitgehend durch Freiwilligkeits-Appelle ersetzt werden konnten. Gesetze sind dem Wähler zu konkret, außer wenn sie Leute bestrafen, die er beneidet. Wir appellieren deshalb immer, keinen Neid aufkommen zu lassen, weil wir sonst Ärger bekommen.

Alle Achtung: Die wuchtigen Ankündigungen neuer Manager imponieren. Die können etwas, weil sie mehr verdienen. Man könnte etwas davon abkupfern und dann ebenfalls mehr verdienen. Gut gefällt uns bei absolut jedem Unternehmen, wenn der Super-Boss eindringlich brilliert: „Es kommt auf Kunden, Mitarbeiter und Boni gleichermaßen an.“ Das ist ein wunderbarer Dreiklang. Der erschlägt brutal alles, was man sagen will. Das könnten wir nehmen. „Es kommt auf Gleichbleiben, Spenden und Stimmen an.“ Wir müssen diesen Dreiklang noch gegen andere Parteien differenzieren. Unfähige Parteien, die nicht vorrangig gewählt werden wollen, sind leider konkret. Die Linken verlangen Geld für alle Bürger, damit sie über diesen Umweg auch einmal an Spenden kommen. Die Grünen wollen ein neues Klima. Das will der Wähler aber nicht, er möchte, dass das Klima so bleibt, nur nicht so heiß im Sommer und mehr Regen, wenn er nicht stört. Das ist früher so gewesen, hat sich aber verschlimmert, seit die Grünen mit dem Klima in Landesparlamenten rummachen. Eigentlich ist nur das Klima in einer Koalition beim Gerangel wichtig, wer was gleich lassen darf. In der Wirtschaft spricht man von Kompetenz, wenn einer was kann. In der Regierung heißt Kompetenz, was einer was darf. Das ist leichter.

Dreiklang. Wie packen wir alles zusammen?

Wir fordern das Klima auf, so zu bleiben. Die Wirtschaft bitten wir zu wachsen. Die Menschen sollen uns wählen. Dreiklang: „Klima, Wachsen, Wählen.“ Das mit dem Wählen haben alle Parteien im Programm, schade. Sogar die Sozis. Haha, wir könnten denen die Wähler wegnehmen, wenn wir Wählen durch „wir sind alle gleich gut und das soll so bleiben“ ersetzen. Das stimmt nicht, das merkt der Wähler, außerdem ist es zu lang. Ah, wir nehmen einfach „sozial“. Klima, Wachsen, Soziales. Wir könnten auch Christliches nehmen, aber das schreckt viele Minderheiten ab und ist der Masse viel zu konkret. Sozial enthält keine konkrete Verpflichtung für den Einzelnen oder die Regierung, nur einen Appell an andere, gemeinsinnig zu sein und darauf zu achten, dass keiner mehr Rechte bekommt. Die Sozis wollen alle Menschen gleichmachen. Das ist der falsche Akzent. Wir wollen alles gleichbleiben lassen. Alles, nicht nur die Menschen. Menschen freuen sich, wenn man sie bittet, so zu bleiben wie sie sind.

So. Wie schaffen wir es aber, dass alles gleichbleibt? Der Wähler verlangt natürlich eine sofortige Umsetzung. Er versteht nicht, dass das Gleichbleiben in unendlichen Scharmützeln mit Splitterparteien in Sitzungen und mit Splitterjournalisten erkämpft werden muss. Ohne Sitzungsgeld wäre das nicht möglich. Die Splitterparteien sind konkret, und diesen Zahn muss man ihnen ziehen. Die Splitterjournalisten wissen genau, das alles gleichblieben soll und bohren wie in einer Wunde. Sie grillen uns mit Fragen, was nicht gleichbleiben soll. Dazu nutzen wir Techniken nichtsagenden Zuhörens aus dem Management-Coaching. Sie rächen sich aber doch oft durch das Untersuchen von Doktorarbeiten und andere Niederträchtigkeiten. So eine Doktorarbeit sagt doch rein gar nichts über die Fähigkeiten aus und tut niemandem weh! Es geht um das Gleichleiben! Das verstehen sie nicht.  Darum kämpfen wir bei Klima, Bildung, Internet mit oft unterprivilegierten Leuten, die noch nie Geld für einen schnittigen SUV-Diesel hatten oder ein modernes FAX mit automatischen Seiteneinzug besaßen. Da spielt auch Neid eine große Rolle.

Wir können also das Gleichbleiben wegen dieser Gegner nur versprechen, sollten uns aber einen harten Termin setzen. Den halten wir als einzige Größe beim Gleichbleiben sehr konkret und verweisen auf ihn, wenn wir gegrillt werden. Zehn Jahre sind gut, weil das nach der übernächsten Wahl ist und wir nichts einlösen müssen. Das machen wir immer so, auch beim Kämpfen um das Gleichbleiben. Nerds, ihr wollt Internet? Wir erwidern: „In zehn Jahren werden wir führend sein.“ Das glauben sie uns nicht, aber sie wählen sowieso nur Splitterparteien, die zu konkret sind und nach kurzer Zeit verschwinden. Linke Bildungspolitiker? Denen versprechen wir: „In zehn Jahren gibt es Online-Klausuren für das Abitur ohne harte Bewertungen.“ Zack, weg sind sie. Bildung soll der Gesundheitsminister vorantreiben, unter der Hauptabteilung Seuchenprophylaxe. Lehrer brauchen streng rationale Gründe, um Kompetenzen außerhalb des vorgeschriebenen Plans zu erwerben, weil sie sich als Hochgebildete nicht mit jedem Unsinn des Tages belasten wollen. Das gilt für Beamte generell. Als Versuch geben wir jedem Lehrer 18 Euro, wenn er eine Note als QR-Code in eine Zeugnis-App eingibt. Der TÜV bekommt 18 Euro, die Fleischindustrie 18 Euro für jeden Trichinenstempel – oh, das könnten wir wirklich ändern! Juhu! Wir ver-x-fachen das Stempeln. Einmal per Stempel old school, dann auf dreifaches Kohlefaxpapier und modern in einer App, wobei das Eintragen mit 18 Euro Steuergeld entlastet wird. Das ist schon nahe an einem Grundeinkommen, aber es bedient die Lust des Deutschen am Abstempeln. Ja, so drücken wir der Zukunft der Welt den deutschen Stempel auf. Wir bekommen einen Eintrag in das Buch der Geschichte. Einklang.

Ich lese meine Stichpunkte nachher nochmals durch. Wahrscheinlich noch zu konkret. Unbestimmt und lasch muss es sein! Wer meckert, dem sagen wir, es ist flexibel. Dreiklang mit Stempel. Wir spielen dann Sitzungen mit den Splitterparteien, wie die Stempel konkret aussehen sollen, zum Beispiel ob Schwarz statt Matrizenlila erlaubt ist und wir kitzeln sie, dass wir das Sternzeichen auf Stempeln als unerlaubtes Sonderzeichen verbieten, wie bei Banküberweisungen. Das regt sie so auf, dass alles gleichbleiben kann. Oh, vergessen: Wenn es für einmal Stempeln 18 Euro gibt, sollte es dafür keine Kapazitätsengpässe geben, für Stempel, Kohlepapier und so. Kennen wir Freunde, die das vermitteln können? Kennt einer IT-Firmen, die ein paar Tausend Apps für die datenrechtlich getrennten Stempel-Apps bauen? Passen die auf ein Smartphone? Wahrscheinlich nicht, das gibt einen Wirtschaftsaufschwung, wenn alle neue Smartphones brauchen. Wir könnten die Leute aus den Testzentren verbeamten, ach nein lieber nicht, dann verdienen sie nichts mehr… ach, das ist alles schon zu konkret. Deutschland wird aus der Krise stärker denn je erwachsen.

Da fällt mir ein…oh stopp stopp stopp, damit ecke ich öfter an. Ich soll an mir arbeiten. Ich soll mich vor den Spiegel setzen und hundertmal sagen: „Ideen sind für Splittergruppen.“ Ich nehme heute noch Rescue-Tropen dazu. Ich stoße danach viele Leute am Ellenbogen und mit der Faust an und tue so, als seien es Zeichen der Freundschaft. Obwohl meine schon weh tun. Wir hatten schon immer eine Kultur der Fäuste und Ellenbogen. Dazu muss man lächeln und Wertschwätzung zeigen. Jeder hat Anspruch auf Wertschwätzung. Das ist für das Gewähltwerden fast so wichtig wie das Gleichbleiben. Wertschwätzung muss aber von allen kommen, wir dürfen das dem Präsidenten nicht allein aufhalsen.

innovation, ideas, success, mission, vision and future plans

Herausforderer klatscht Sieger eventuell hinab, Quelle: Adobe Stock Photo

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15 Antworten

  1. Oder: Der neue Staatssekretär G. D. (Name den Lesenden bekannt) erhält dedizierte Schnittstellenpersonen (Übersetzer/Umsetzer) für das politische, Verwaltungs- und Medien-System, sogar Verbündete dort und längerfristige Handlungsfreiheit, und darf sich eine Legislaturperiode auf den digitalen Umbau Deutschlands stürzen.
    … Man darf ja mal träumen. Beste Grüße.

  2. „ In der Wirtschaft spricht man von Kompetenz, wenn einer was kann. In der Regierung heißt Kompetenz, was einer was darf. Das ist leichter.“

    Stimmt, das ist mir noch gar nicht so bewusst aufgefallen. Erstaunlich und zugleich so vielsagend. Danke dafür! 🙂

    1. Im Duden stand bis vor gefühlt zwei Jahren NUR die Bedeutung „Zuständigkeit“. Siehe jetzt neu https://www.duden.de/rechtschreibung/Kompetenz
      Jetzt ist es geändert.
      Es kommt aus dem Englischen. Competence heißt Zuständigkeit, competency mit y meint Fähigkeit. Die Deutschen übersetzen es eben, wie sie so kompetent sind…
      Beim Surfen eben entdeckt:
      Das Wort „Kompetenz“ kommt in den letzten Jahren häufig in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit sagt nichts über die Bekanntheit des Wortes oder das Vorkommen in der gesprochenen Sprache aus.
      Wie gesagt, es ist eine schlechte Übersetzung von competency.

      1. Es erschliest sich nur im englischen. „There can’t be any competence whithout competency.“

        Diese Worte bedingen sich.

        Fähigkeit ohne Zuständigkeit ist möglich. Umgekehrt leider auch. Aber nur wenn man Zuständigkeit nicht mit Kompetenz übersetzt. Was seit vielen Jahren aber nunmal getan wird.
        Dieser ursprüngliche Zusammenhang wird eben konsequent ignoriert. Und das (entgegen Ihrer „neuen“ Meinung) sowohl in Wirtschaft als auch in Politik. Und nicht nur in Deutschland.

        Meine besten Genesungswünsche von hier aus.

  3. Lieber Herr Dück,
    ich wünsche ihnen gute Genesung und bleiben sie gesund. Ihre Kommentare und Anregungen zur Welt und deren Schmerz sind einfach unverzichtbar 😉
    Ein Fan

  4. Versuchen Sie mal folgendes: Lesen Sie den Text nochmal, jetzt aber mit der Stimme von Hanns Dieter Hüsch im Kopf.

    Köstlich, sage ich da nur. Köst-lich. Ganz hohes Niveau, pointiert, treffsicher, entlarvend und vollkommen frei von Konsequenzen. Als wenn wir das nicht seit Kriegsende (mindestens) immer wieder neu präsentiert bekommen. Sammy Drechsel und Dieter Hildebrandt winken herüber und drücken uns ganz fest die Daumen. Dieses mal aber wirklich! Viel Glück.

    Ob in der Politik oder an der Wahlurne: Egal wer dran ist, die Richtung wird allenfalls unmerklich geändert. Weil: Geht nicht anders. Das muss man erst mal verstehen. Die Splitterparteien können konkret sein weil sie ihre Vorschläge nicht umsetzen müssen. Auf der Regierungsbank aber sind sie alle gleich. (Ausser die Faschisten natürlich.)

    Wer — bitteschön — wählt nach Wahlprogramm? Wir wählen doch alle nach Wahlversprechen, oder? Na also …

    PS: Ich wette die Zugriffszahlen der Wahlprogramme auf den Webseiten der Parteien liegen unter 100.00 pro Partei im Jahr 2021. Wettet einer dagegen? Nicht? Dachte ich mir …

  5. lieber herr dück,
    als geneigter ‚follower‘, ne eigentlich ein echter fan, wünsche ich ihnen von herzen gesundheitlich alles gute…und bleiben sie unerbittlich. ich brauche sie weiter als sprachrohr meiner unterbewussten beobachtungen.
    herzlichst claus vocke

  6. Hallo Herr Dück, auch ich wünsche vorerst das Beste für ihre Gesundheit, gebe jedoch zu bedenken, dass zu viel Sarkasmus auch ungesund ist. Ja, man soll aus seinem Herzen keine Mördergrube machen…auch das führt eventuell zu engen Gefäßen?

    Wer die Wahl hat in 2021, hat die Qual!

    Ellen

  7. Doch, mir ist es schon aufgefallen, dass da etwas in meinem Briefkasten gefehlt hat. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich ihre Briefe in letzter Zeit eher oberflächlich überflogen habe. Das muss/wird sich wieder ändern.
    Der aktuelle Beitrag hat mich da wieder wach gerüttelt. Er spricht mir aus vollem Herzen/Hirn. Weiter so.
    Und natürlich noch gute Genesung von den Folgen der OP und beste Gesundheit für die Zukunft.
    Robert

  8. Wahlprogramme: Offenbar ist es so, je älter man wird, desto banaler kommt einem das ganze Tagesgeschäft der Politik vor. Es ist wohl wirklich nicht die geistige/intellektuelle Elite unseres Landes (aber offenbar auch in allen anderen Ländern), die an die Spitze strebt, sondern die Geltungssüchtigen, Vereinfacher und die, die sich an der Massenmeinung à la Bild-Zeitung orientieren. Es wäre interessant herauszuarbeiten, was die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Anforderungen und Erfolgsfaktoren für Spitzenpolitiker und (sagen wir mal) Dax-Vorstände sind. Ich glaube, jeder Dax-Vorstand käme mit der Komplexität im Politik-Betrieb zurecht, umgekehrt bin ich mir da nicht so sicher. Die Frage ist immer, wer trägt das Risiko, wenns schief geht.

  9. Hallo Herr Dueck,

    Ihr Beitrag ist prima und spricht mir an vielen Stellen aus dem Herzen.

    Allerdings biete ich Ihnen eine kleine Korrektur bzgl. des Kompetenz-Begriffs an. Dieser hat seinen Ursprung nicht im Englischen sondern leitet sich vom lateinischen „competere“ ab, was mit zusammenfallen oder zusammentreffen übersetzt werden kann. Im Allgemeinen Sprachgebrauch wird er mit „Zuständigkeit“ oder „Befähigt sein“ gleichgesetzt. Damit ist vor allem das selbstverantwortliche Handeln gemeint. Und hiermit wird schon klar aus welcher wissenschaftlichen Ecke die neuzeitlichen Definitionen kommen: Psychologie und Pädagogik.

    Heinrich Roth, ein deutscher Entwicklungspädagoge, hat Ende der 60 Jahre im letzten Jahrhundert das erste deutschsprachige Kompetenz-Modell konstruiert und es 1971 dann publiziert. Dabei berief es sich auf den motivationsspychologischen Ansatz von R. W. White, der eine Abgrenzung zum Behaviorismus suchend, „das Bedürfnis des Menschen nach Bewältigung und Meisterung seiner Umwelt als ursprüngliche und stärkste Antriebskraft“ herausstellte. Roth stützte sich ausdrücklich auf die Verwendung des Begriffs „competence motivation“, der von White 1959 eingeführt wurde. Das war die Zeit von A, Maslow seine Bedürfnispyramide, F. Herzberg die Zwei-Faktoren-Theoerie und B. Bloom die Taxonomie des Lernens entwickelte – also eine echte Hochzeit der Motivations- und Lernpsychologie. Hier der Link zum „concept of competence“ von White: https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Fh0040934

    Kurze Zeit später griff auch der deutsche Bildungswissenschaftler Wolfgang Klafki den Kompetenz-Begriff ebenfalls auf und berücksichtigte ihn in der (schulischen) Bildungsdidaktik. Anfang der 90er Jahre gab es dann noch mal einen kleineren Hype um das Konzept der sog. Schlüsselqualifikation von D. Wilsdorf, die sehr stark auf die Kompetenz-Ebene als oberste bzw. Meta-Ebene einzahlen. Wichtig ist das deswegen, weil es hierbei zumeist um (didaktische) Zielebenen geht, die nicht vermischt werden sollten.

    Und seitdem gibt es einen Wildwuchs der Begriffe Kompetenz und Qualifikationen. Hier geht oftmals vieles durcheinander – und wenn jemand nicht weiter weiß, dann wir eben rasch eine weiteres Kompetenz- bzw. Qualifikationsfeld erschlossen.

    Sollten Sie weitere Fragen dazu haben, lassen Sie von sich hören.

  10. „Es kommt aus dem Englischen. Competence heißt Zuständigkeit, competency mit y meint Fähigkeit. Die Deutschen übersetzen es eben, wie sie so kompetent sind…“:
    na ja, ganz so einfach liegt die Sache nicht.
    ad 1: Es kommt nicht aus dem Englischen, sondern aus dem Lateinischen, vom Verbum „competere“ (zusammentreffen, zutreffen, sich eignen, entsprechen) und fand von daher zunächst als Substantiv in der Rechtssprache Eingang als „competentia“; aus dem Partizip „Competens“ (geeignet, entsprechend) entwickelte sich das Neuhochdeutsche „kompetent“ = geeignet, fähig, sachverständig.
    (siehe Wörterbuch der Deutschen Sprache – welches in Sachen Etymologie seit jeher die bessere Referenz als der Duden ist)
    ad 2: Zum Englischen: „competency“ leitet sich direkt von „competetia“ ab . Merriam-Webster erklärt das wort als 1) possession of sufficient knowledge or skill, 2. legal authority, ability, or admissibility 3. a specific area of competence.
    und gibt als Synonym das wort „competence“ (sic!) an.
    Letzteres wiederum wird vom Adjektiv „competent“ (lat. competens) abgeleitet. Siehe http://www.merriam-webster.com

  11. Gute Genesung weiterhin. Der Dreiklang der Wertschwätzung hat mich total entspannt- endlich mal wieder was für Synapsen und die runterhängenden Gesichtsmuskeln. Das tollste ist „Dreiklang mit Stempel.“ Vielen Dank! Herzlichen Gruß!

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